Sturm auf Botschaft

Israel und Ägypten um Deeskalation bemüht

Ausland
11.09.2011 11:30
Nach der Erstürmung der israelischen Botschaft in Kairo durch Demonstranten setzt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (im Bild) auf Entschärfung der Lage. "Israel wird weiter am Friedensabkommen mit Ägypten festhalten", sagte er am Samstag im Fernsehen. Die ägyptische Regierung kündigte im Gegenzug hartes Durchgreifen gegen Demonstranten und besseren Schutz von diplomatischen Vertretungen an.

Der Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten wurde 1979 geschlossen und soll weiterhin aufrecht bleiben. Auch die diplomatischen Vertreter sollen schon bald wieder ihre Arbeit aufnehmen, so Netanyahu. "Wir arbeiten mit der ägyptischen Regierung zusammen, um unseren Botschafter bald nach Kairo zurückzuschicken", berichtete er im Fernsehen. Zunächst wolle er jedoch sicherstellen, dass die Sicherheitsvorkehrungen für das Botschaftspersonal ausreichen.

Der israelische Botschafter musste mit einem Luftwaffenflugzeug in die Heimat ausgeflogen werden, nachdem in Ägyptens Hauptstadt Tausende Demonstranten in der Nacht zum Samstag das Botschaftsgebäude demoliert, eine Schutzmauer niedergerissen und anti-israelische Hetzparolen skandiert hatten (siehe Infobox). Die Polizei setzte Tränengas ein und schoss in die Luft, um die Menge auseinanderzutreiben. Bei den Auseinandersetzungen wurden drei Menschen getötet und mehr als 1.000 weitere verletzt.

Tod ägyptischer Grenzpolizisten war Auslöser

Vor der israelischen Botschaft in Kairo kommt es seit mehreren Wochen immer wieder zu Demonstrationen. Auslöser war der Tod von fünf ägyptischen Grenzpolizisten. Israelische Sicherheitskräfte hatten sie bei der Verfolgung mutmaßlicher palästinensischer Terroristen an der ägyptisch-israelischen Grenze vor drei Wochen erschossen (siehe Infobox). Die israelische Regierung hat den Tod der Grenzwächter bedauert. Dennoch fordern ägyptische Demonstranten vom regierenden Militärrat einen generellen Kurswechsel im Verhältnis zu Israel.

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