Drei Tage nach Unfall

Putin und Tausende Fans bei Gedenken für Jaroslawl-Opfer

Ausland
10.09.2011 14:21
Drei Tage nach dem Absturz eines Flugzeugs mit der Mannschaft des russischen Eishockey-Topklubs Lokomotive Jaroslawl an Bord haben in der Stadt 280 Kilometer nordöstlich von Moskau am Samstag Tausende Menschen bei einer Trauerzeremonie Abschied von den 43 Toten genommen - darunter Freunde und Familienangehörige der Verunglückten, Fans des dreifachen Meisters sowie auch Premier Wladimir Putin.

Auf der Kunsteisfläche der "Arena 2000" waren Särge aufgebahrt, Soldaten einer Ehrengarde bildeten zudem ein Spalier. Viele Menschen hatten Tränen in den Augen und verharrten kurz in stiller Trauer, Putin selbst legte vor jedem der Särge zwei rote Nelken nieder. Zahlreiche Fans trugen das Trikot des Traditionsvereins der Kontinentalen Eishockey-Liga KHL. Bereits am Vormittag hätten insgesamt rund 40.000 Menschen Abschied von den 43 Toten genommen, sagte ein Sprecher von Lokomotive Jaroslawl.

Noch nicht alle Opfer identifiziert
Unter den Opfern ist auch der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich, nach Angaben der Behörden soll der 25-Jährige anhand einer DNA-Probe identifiziert werden – dies könne allerdings bis zu zwei Wochen dauern. Die Leichen der tschechischen Nationalspieler Karel Rachunek, Josef Vasicek und Jan Marek, die wie Dietrich in Diensten von Lokomotive standen, wurden bereits in der Nacht auf Samstag nach Prag geflogen. Drei weitere Opfer aus Weißrussland und der Ukraine sollten am Samstag in ihrer Heimat beigesetzt werden.

In Moskau behandeln Ärzte unterdessen weiter die beiden Überlebenden der Katastrophe. Der Zustand des Spielers Alexander Galimow sei allerdings weiter kritisch, teilten Spezialisten einer Klinik in der Hauptstadt mit. Auch ein Besatzungsmitglied des Flugzeugs werde weiter behandelt.

Neues Team soll aufgebaut werden
In die Diskussion über das weitere Schicksal des Vereins nach der Katastrophe schaltete sich inzwischen auch Präsident Dmitri Medwedew ein. Die Zukunft des landesweit beliebten Traditionsklubs sollte keinem Russen gleichgültig sein, sagte der Staatschef. Er berief daher für Montag ein Treffen mit Sportfunktionären im Kreml ein. Lokomotive-Präsident Juri Jakowlew bekräftigte indes, dass der Verein eine neue Mannschaft aufbauen wolle, diese aber anders als bisher geplant nicht schon in dieser Saison antreten könne.

Die Maschine vom Typ Jak-42 war am vergangenen Mittwoch kurz nach dem Start abgestürzt. Ermittler suchen weiterhin fieberhaft nach der Ursache.

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