Seit Anfang Juli 2011 hatte ein vorerst unbekannter Jugendlicher in Apotheken in Graz und Hartberg immer wieder – wie sich später herausstellte – gefälschte Rezepte vorgelegt, um an das in der Drogenentzugstherapie eingesetzte Medikament Codidol heranzukommen. Bei fünf Versuchen war er allerdings nur einmal tatsächlich erfolgreich. Die Apothekerkammer hatte dennoch sofort regiert und eine entsprechende Warnung herausgegeben.
Spuren auf Rezept führen auf richtige Fährte
An einem der gefälschten Rezepte konnten schließlich Spuren gesichert werden, die zu einem der drei Schüler führten. Im Zuge der Einvernahmen gab der 18-jährige zu, die Drogenbeschaffungsaktion mit zwei gleichaltrigen Komplizen ausgeheckt zu haben: Einer aus dem Trio besorgte beim Ärztenotdienst auf legale Weise eine Vorlage, der zweite scannte das Rezept ein und bearbeitete es auf dem Computer, der dritte versuchte dann, die Fälschungen einzulösen.
Die drei bisher unbescholtenen Gymnasiasten, die gelegentlich Suchtgift konsumierten, waren laut Polizei voll geständig. Der 18-jährige Fälscher wurde festgenommen, nach Abschluss der Einvernahmen aber zu Beginn der Woche wieder freigelassen und – wie auch seine Komplizen – wegen schweren Betruges auf freiem Fuß angezeigt. "Die völlig ahnungslosen Eltern der Jugendlichen waren froh, dass ihre Sprösslinge ausgeforscht wurden und so eine mögliche Drogenkarriere verhindert werden konnte", erklärte der ermittelnde Kripo-Beamte.
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