"With Teeth"

Gelungen: Das neue Album der Nine Inch Nails

Musik
04.05.2005 14:45
Unglaubliche sechs Jahre mussten wir auf neues Material von Trent Reznor und den "Nine Inch Nails" warten. Jetzt ist das heiß ersehnte neue Album "With Teeth" endlich da und wird keinen NIN-Fan enttäuschen. Denn Mastermind Trent Reznor liefert mit "With Teeth" ein verkapptes "Best of"-Album ab - allerdings eines mit 14 brandneuen Titeln!
(Bild: kmm)

Die Hoffnungen und Ängste vor Veröffentlichung von "With Teeth" waren groß: serviert uns Reznor die Fortsetzung des relativ ruhigen "The Fragile"-Albums? Oder hält er sich doch an seine eigenen Aussagen und Erwartungen, dass das neue Album wieder rockiger wird? Im Endeffekt hat Reznor den Spagat zwischen beiden Ansprüchen perfekt hinbekommen und ein Album abgeliefert, dass auf jedem Track an seine verschiedenen früheren Alben erinnert.

Überraschender Einstieg
Das Album beginnt mit dem im Selbstmitleid zerfließenden "(Why do you get) All the love in the world", auf dem Reznor zunächst in Triphop-Beats schwelgt und dann ein Piano einsetzen lässt, das an die "Play"-Zeiten von Moby (!) erinnert - einfach anders als alles, was NIN bis jetzt gemacht haben.

Der zweite Track wird Fans dann schon bekannter vorkommen: "You know what you are" klingt fast wie ein "Perfect drug" mit neuem Text: die selben Synhties, die selben Drums - schön, dass sich Herr Reznor der alten Seiten besinnt.

"The Collector" erinnert dann wieder mehr an das erste NIN-Album "Pretty Hate Machine", was wohl auch für den nächsten Track "The hand that feeds", zugleich die erste Singleauskoppelung, gelten darf. "Hand that feeds" ist wohl die eingängigste Nummer der Nails - aller Zeiten.

Auf "Every day is exactly the same" bewegt sich Reznor dann wieder mehr in den epischen "Fragile"-Gewässern, allerdings ist der Song nicht ganz so schwer und schwarz wie beispielsweise "The day the world went away" auf eben genanntem Album.

Reminiszenzen an den New Wave der 80er Jahre birgt zunächst "Only". Der Track startet mit einem - wo auch immer ausgegrabenen - Retro-Synth, dann gesellen sich Funk-Gitarren dazu und letztlich demaskiert sich der Song als eine musikalisch Fortsetzung des Mega-Hits "Closer" vom Album "Downward Spiral".

Auf "Getting Smaler" geht's dann wieder etwas geradliniger zu: scharfe Gitarrenriffs, flotter Gesang, treibende Beats explodieren im Refrain zu einer Lärmorgie erster Klasse.

"Will mich nicht mehr umbringen"
Reznor hat in den letzten Jahren einen Reifeprozess durchgemacht, der darin mündete, dass er jetzt absolut clean ist: "So wichtig Drogen und Alkohol für mich auch waren, habe ich jetzt realisiert, dass sie mich in meiner Kreativität mehr behindert als bestärkt haben. Ich habe mir viele Sachen nur vorgelogen und war nicht real. Clean funktioniere ich einfach besser. Was ich bei diesem Album gelernt habe war, dass ich mich nicht depressiv sein muss oder mich umbringen will, um ein Album zu schreiben.

Fazit: 10 von 10 noch lange nicht rostigen Nägeln

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