Dokumentation

Glawoggers Hurenpanoptikum “Whores’ Glory”

Kino
07.09.2011 16:36
Michael Glawogger ist nach einigen Jahren der Spielfilmregie wieder auf Weltreise zu den Abgründen des Menschen gegangen und legt mit "Whores' Glory" ein neues semidokumentarisches Werk vor.

Der österreichische Regisseur porträtiert darin drei exemplarische Hurenmilieus in Thailand, Bangladesch und Mexiko, spricht mit den Mädchen ebenso wie mit den Freiern, zeigt den kulturell und sozial unterschiedlichen Umgang mit der Prostitution. Glawogger lässt den Wünschen, Ängsten, Hoffnungen der Frauen ebenso breiten Raum wie dem dahinterliegenden Elend.

Bangkok, Thailand: Aufgebrezelte blutjunge Erotik-Appetithäppchen mit tiefroten Kirschmündern hinter einer Glasscheibe. Und Mann (!) gustiert, wählt aus.

Faridpur, Bangladesch: In der "Stadt der Freunde" werden verschacherte Minderjährige mit dem Handwerk der Liebe "vertraut gemacht".

Reynosa, Mexiko: Eine "Toleranzzone" entlang einer staubigen Straße: In Slum-artigen Unterkünften - ein bisschen Wellblech um ein Bett mit dreckigen Laken - quartiert sich die Gier ein.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film:
Das Geschäft mit der Lust, der Ausverkauf des Körpers, ob noch kindhaft oder längst verwelkt, folgt der globalen Suche nach schneller Befriedigung - gegen Bares. Oft ernährt der Broterwerb der horizontalen Art ganze Familien, manchmal wird der Sex-Sold gleich in Drogen und Alkohol investiert.

Regisseur Michael Glawogger gewährt Einblicke in die Prostitution fernab des "Pretty Woman"-Mythos, spart sich jeglichen Off-Kommentar und greift Schicksale auf, die von Würdelosigkeit und Armut erzählen. Der "Ruhm der Huren" hat den Glanz von Talmi - und von verängstigten Augen.

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