"Potenzial ist da"

Teamspieler trotz Aus in EM-Quali für Zukunft guter Dinge

Fußball
07.09.2011 11:28
Seit 14 Jahren hat keine österreichische Nationalmannschaft eine Qualifikation für eine Welt- oder Europameisterschaft geschafft. Auch das aktuelle Team ist auf dem Weg zur EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine vorzeitig gescheitert. Dennoch sehen die Teamspieler eine positive Entwicklung und der Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien, die im September nächsten Jahres beginnt, mit Optimismus entgegen.

England-Legionär Paul Scharner gab sich überzeugt, dass Österreich bei der Vergabe der Endrunden-Tickets bald wieder ernsthaft mitspielen wird. "Ich bin sehr guter Dinge, weil Potenzial da ist, wir sehr gute junge Spieler haben, die sich auch was trauen. Mit der Erfahrung steigt auch die Möglichkeit, uns zu qualifizieren", erklärte Scharner.

"Team braucht noch Zeit"
Die EM-Qualifikation, in der das ÖFB-Team nach dem 0:0 am Dienstag gegen die Türkei ohne Chance ist, sieht er dabei als wichtige Lernphase. "Ich habe schon vor der Qualifikation gesagt, dass wir ein sehr junges Team haben, das noch Zeit braucht. In dieser Qualifikation haben wir sehr viel Erfahrung gesammelt. Wenn wir das verarbeiten und für die nächste Qualifikation einbauen können, schaut es wesentlich besser aus. Jeder Spieler hat jetzt zehn oder 15 Spiele mehr auf dem Konto. Ich glaube, dass das für die WM-Qualifikation sicher hilfreich ist", meinte der 31-jährige Niederösterreicher.

Die Steigerung gegenüber dem 2:6 in Deutschland sei gegen die Türkei offensichtlich gewesen, dieses Auftreten auch der richtige Weg. "Auswärts hat uns die Kompaktheit gefehlt, die wir gegen die Türkei hatten. Die Türken haben nicht gewusst, wie sie uns knacken sollen. Man hat gesehen, dass wir als Team aufgetreten sind. Gegen Deutschland sind einzelne Spieler absammeln gegangen und haben alleine zu pressen versucht, das funktioniert im internationalen Fußball nicht. Da ist der Hebel anzusetzen, dass wir uns als Team präsentieren, gemeinsam den Ball erobern und nach vorne spielen", analysierte der Defensivspieler.

Alaba: "Können uns etwas vornehmen für die nächsten Jahre"
Auch wenn Scharner keinen Namen nannte, so war auch gegen die Türkei zu sehen, dass David Alaba der größte Hoffnungsträger für die Zukunft ist. Der 19-jährige Mittelfeldspieler von Bayern München überzeugte einmal mehr mit sehr guter Technik, Schnelligkeit und Zweikampfstärke. Trotz der Enttäuschung sah aber auch Alaba Fortschritte. "Ich denke, dass sich die Leistung in den letzten ein, zwei Jahren gesteigert hat. Wir spielen besseren Fußball. Man kann sich schon was vornehmen für die nächsten Jahre", meinte der Mittelfeldmotor. Vorerst allerdings sei der "Ärger sehr groß".

Auch bei Ex-Kapitän Emanuel Pogatetz überwog die Enttäuschung. "Schade, dass wir uns wieder nicht für ein Turnier qualifizieren konnten. Ich glaube, über die ganze Qualifikation gesehen haben wir es nicht verdient, unter die ersten zwei zu kommen. Wir werden versuchen, den dritten Platz zu erreichen, das muss jetzt unser Ziel sein", sagte der Abwehrchef.

Er forderte mit Blick in die Zukunft eine Steigerung in vielen Dingen. "Wir müssen kompakter werden, abgeklärter, die Chancen verwerten, aber auch in der Defensive versuchen, weniger Gegentore zu bekommen, ob aus Standards oder aus individuellen Fehlern. Wir müssen uns in allen Bereichen weiterentwickeln, um eine Chance zu haben, unter die ersten zwei zu kommen", betonte der Hannover-Legionär.

Sein Partner in der Innenverteidigung, Franz Schiemer, trauert auch der gerade vergebenen Quali-Chance nach. "Auch wenn wir Außenseiter waren und wir nicht behaupten können, dass wir Zweiter werden müssen, hätten wir doch die Chance gehabt, wenn wir konzentrierter in den entscheidenden Partien gegen Belgien und die Türkei gewesen wären. Da haben wir nicht abrufen können, was wir drauf haben", sagte der Oberösterreicher.

Schiemer: "Werden uns enorm entwickeln"
Schiemer gab sich ähnlich wie seine Kollegen für die Zukunft optimistisch. "Wir sind noch eine sehr junge Mannschaft und werden uns in den nächsten Jahren sicher noch enorm entwickeln. Ich bin zuversichtlich, dass wir in der nächsten Qualifikation vielleicht schon näher kommen können. Aber es gibt sehr viele gute Länder, wir müssen stetig nach vorne arbeiten. Wir müssen konstanter sein, haben ein paar gute Spiele gehabt, aber auch sehr schlechte. In schwierigen Phasen, aber das ist gerade bei einer junger Mannschaft so, haben wir nicht so reagiert, wie man sollte. Ich glaube trotzdem, dass wir nicht auf einem schlechtem Weg sind", erklärte Schiemer.

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(Bild: KMM)



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