Alpinsportler in Not

Bergretter in Tirol, Vorarlberg und OÖ im Dauereinsatz

Österreich
04.09.2011 16:29
Drei verletzte Alpinisten aus Deutschland waren nach unterschiedlichen Wander- und Kletterunfällen in Tirol am Wochenende auf die Hilfe von Notarzthubschraubern angewiesen. Ein 72-jähriger Mann aus Bayern stürzte beim Wandern 15 Meter über felsiges Gelände ab. Ein 46-Jähriger erlitt bei einer Klettertour Verletzungen an beiden Sprunggelenken. Ein 49-Jähriger wurde von einem Felsbrocken getroffen. Auch in Vorarlberg und Oberösterreich hatte die Bergrettung alle Hände voll zu tun. Sie musste etlichen verletzten Wanderern zu Hilfe eilen.

Der 72-jährige Pensionist war am Samstag mit einem 65-jährigen Kollegen von der Kasseler Hütte zur Greizer Hütte in den Zillertaler Alpen im Bezirk Schwaz gewandert. Im Bereich des Eiskar mussten die Alpinisten auf rund 2.200 Metern Seehöhe über mehrere Steinplatten steigen. Der Mann stützte sich mit seinen Wanderstöcken ab, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte nach vorne. Nach der Erstversorgung wurde der Bayer ins Bezirkskrankenhaus geflogen.

Beim Klettern mit seinem Bruder stürzte ein 46-jähriger Deutscher an der Rot Flüh in Nesselwängle im Bezirk Reutte am Sonntag ab. Er übernahm bei der Tour den Vorstieg, sein Bruder sicherte ihn. Noch bevor er die erste Zwischensicherung einhängen konnte, brach ihm ein Griff aus. Der Mann schlug auf dem Gras auf. Mit Verletzungen an beiden Beinen wurde er ins Krankenhaus nach Immenstadt im Allgäu gebracht.

Ein ausgebrochener, rund ein Kubikmeter großer Felsblock wurde einem 49-jährigen Kletterer am Gimpel in den Tannheimer Bergen zum Verhängnis. Er wurde beim Vorklettern von seinem 51-jährigen Kameraden gesichert, als sich der Brocken löste. Der Mann stürzte zwei Meter ins Seil, wobei er von einem anderen Stein am linken Fuß getroffen wurde. Sein Partner konnte ihn halten und den 49-Jährigen herunterlassen. Beide Alpinisten wurden mit dem Helikopter geborgen, der Verletzte wurde ins Bezirkskrankenhaus Reutte geflogen.

Hochbetrieb auch für Vorarlbergs Bergretter
Das schöne Herbstwetter lockte am Samstag auch in Vorarlberg viele Wanderer in die Berge, somit wurden auch die Bergretter auf Trab gehalten. Mehrere Male mussten die Helfer laut Meldung der Sicherheitsdirektion ausrücken, um Menschen mit Kreislaufproblemen oder in Bergnot geratene Wanderer ins Tal zu bringen.

Bei Brand im Bezirk Bludenz geriet ein Mann aus Hohenems beim Abstieg vom rund 2.200 Meter hohen Zwölferjoch in steiles, felsdurchsetztes Gelände. Als er nicht mehr vor und zurück kam, schrie er laut um Hilfe. Wanderer auf der nahen Sarotlahütte hörten die Rufe und schlugen Alarm. Der 62-Jährige wurde mit einem 20-Meter-Tau aus einem Hubschrauber gerettet und zur Hütte gebracht. Von dort stieg er selbstständig ins Tal ab.

Ebenfalls im unwegsamen Gelände verstiegen sich zwei Männer aus Bludenz, die in ihrer Heimatgemeinde im Gebiet Gamsfreiheit unterwegs waren. Diesmal musste von der Hubschraubercrew ein 40 Meter langes Tau zur Bergung der 52 und 46 Jahre alten Wanderer eingesetzt werden. Die beiden wurden unverletzt ins Tal geflogen.

Einen Kreislaufkollaps erlitt eine 67-jährige Frau aus Frohnsdorf in Deutschland, die mit ihrem Mann bei St. Gallenkirch im Bezirk Bludenz unterwegs war. Auch sie musste mit einem Hubschrauber geborgen werden. Das gleiche Schicksal ereilte schließlich einen 56-jährigen Mann aus Sindelfingen (Deutschland) auf der Silvrettahochalpenstraße. Der Rennradfahrer kämpfte mit Kreislaufproblemen und verständigte per Mobiltelefon die Einsatzzentrale. Der Mann wurde ins Krankenhaus Bludenz geflogen.

Drei Frauen in OÖ von Bergrettung ins Spital geflogen
Drei Frauen in Not wurden zudem am Samstag im Salzkammergut von Rettungshubschraubern in Spitäler geflogen worden. Eine 22-jährige Schweizerin rutschte um 8.15 Uhr im Jagdrevier Hochlecken im Gemeindegebiet von Steinach am Attersee aus und brach sich den rechten Knöchel. Ihre Begleiter setzten einen Noruf ab. Sie musste mittels 30-Meter-Tau geborgen werden, berichtete die Sicherheitsdirektion Oberösterreich.

Eine 51-Jährige aus Ebensee wollte zum Naturfreundehaus am Traunstein aufsteigen. Sie bekam jedoch gegen Mittag Herzprobleme aufgrund von Erschöpfung. Die dritte Bergung betraf eine 64-jährige Pensionistin aus Kremsmünster. Sie wanderte von Grünau aus zu einer in 1.506 Meter Seehöhe gelegenen Hütte. Dort erlitt sie um 13 Uhr einen Kreislaufkollaps und war kurzzeitig bewusstlos. Zwei zufällig anwesende Krankenschwestern leisteten Erste Hilfe.

Frau drei Meter tief in Wasserfall gestürzt
Ebenfalls in Oberösterreich stürzte ein 48-jähriger Bergsteiger aus dem Burgenland am Sonntagvormittag beim Abstieg vom Hochlecken im Gemeindegebiet von Altmünster ab. Der Burgenländer war ausgerutscht und wollte sich mit seinen Wanderstöcken noch abstützen. Die brachen aber, und der Mann stürzte über eine Felswand. Er dürfte sich schwer an den Beinen verletzt haben und wurde vom Rettungshubschrauber mit einem Seil geborgen.

Am Nachmittag fiel dann noch eine 32-jährige Frau aus Traun bei Linz in Traunkirchen rund drei Meter in einen Wasserfall. Die 32-Jährige wollte auf dem Sonnstein ihre Wasserflasche füllen und rutschte auf den nassen Steinen aus. Sie stürzte in die Tiefe und schlug auf dem Bachbett auf. Die Frau zog sich Kopfverletzungen und Abschürfungen zu und wurden ins Krankenhäuser gebracht.

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