Abhöraffäre in GB

Murdoch kassiert trotz Skandal dicke Gehaltserhöhung

Ausland
03.09.2011 10:45
Medienmogul Rupert Murdoch hat trotz des Abhörskandals um sein britisches Boulevardblatt "News of the World" eine satte Lohnerhöhung bekommen. Der Chef des US-Konzerns News Corp. strich für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Gehaltspaket im Wert von 33,3 Millionen Dollar (23,4 Millionen Euro) ein, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht. Das ist fast eineinhalbmal so viel wie im Vorjahr.

Der große Sprung kam durch einen Bonus von 12,5 Millionen Dollar zustande. Sein Sohn James, der als Chef des Europageschäfts für die inzwischen eingestellte "News of the World" verantwortlich war, verzichtete dagegen auf die ihm zustehende Extrazahlung von sechs Millionen Dollar. "Ich denke, es ist der richtige Schritt, den Bonus auszuschlagen", erklärte James Murdoch am späten Freitag in London.

Mit den Geschäftsergebnissen habe diese Entscheidung nichts zu tun. Er werde mit dem zuständigen Unternehmensausschuss darüber beraten, "ob irgendein Bonus zu einem späteren Zeitpunkt angemessen" wäre. James Murdoch darf sich damit aber immer noch über 11,9 Millionen Dollar in seiner Lohntüte freuen, die sich aus Barem, Aktien und Rentenansprüchen zusammensetzt. Im Vorjahr hatte er ein Gesamtpaket über 10,3 Millionen Dollar erhalten. Ob er für das laufende Geschäftsjahr einen Bonus kassiert, soll später beratschlagt werden.

Abhörskandal erschütterte Großbritannien
Das News-Corp-Boulevardblatt "News of the World" war Anfang Juli eingestellt worden, nachdem herausgekommen war, dass seine Journalisten nicht nur Prominente abgehört und Polizisten bestochen, sondern auch Handy-Mailboxen der Angehörigen von getöteten Soldaten sowie eines entführten Mädchens geknackt hatten.

Der Skandal hatte auch die britische Regierung unter Druck gesetzt, insbesondere weil Premierminister David Cameron den früheren Chefredakteur von "News of the World", Andy Coulson, als Pressechef eingestellt hatte. Die Abhöraffäre in Großbritannien hatte nicht nur das Land aufgewühlt, sondern auch die News Corp. in eine Krise gestürzt. Zum Konzern gehören Zeitungen wie das "Wall Street Journal", Fernsehsender wie Fox News sowie das Filmstudio 20th Century Fox.

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