Pilot-Projekt

Wien testet neue Ampel-Anlage mit Räumzeit-Anzeige

Wien
02.09.2011 14:52
In Wien wird ab sofort eine neue Fußgänger-Ampel getestet, die es noch nie zuvor in Österreich gegeben hat - denn sie ist neben dem Grün- und Rotlicht zusätzlich mit einer orange blinkenden Räumzeitanzeige ausgestattet. Diese signalisiert jene Zeit, die den Passanten trotz Rotlichts noch bleibt, um die Fahrbahn sicher zu überqueren.

Das neue System wurde am Freitag an der Landesgerichtsstraße, bei der Kreuzung zur Josefstädter Straße, in Betrieb genommen. Bewährt es sich, sollen weitere Übergänge damit ausgerüstet werden.

Die Ampeln sollen dazu beitragen, das subjektive Sicherheitsgefühl der Fußgänger zu erhöhen, betonte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bei der Präsentation. "Für die Autofahrer ändert sich überhaupt nichts", versicherte sie. Nach der Inbetriebnahme wird nun erhoben, wie das neue System bei den Fußgängern ankommt. Erste Ergebnisse werde es in einem Monat geben. Bewährt es sich, so wird es auch auf andere Ampeln ausgeweitet, so Vassilakou.

"Für die gedacht, die bereits auf der Fahrbahn sind"
Die neuen Ampeln sind zusätzlich mit einem orangefarbenen Signallicht ausgestattet, das ein "R" anzeigt. Dieses steht für Räumzeit. Dabei handelt es sich um jene Zeit, die vergeht, bis die Autos losfahren dürfen. Springt die Fußgänger-Ampel also auf Rot, fängt das orangefarbene Signal zu blinken an. "Die Räumzeitanzeige ist für die gedacht, die bereits auf der Fahrbahn sind. In dem Moment, wo die Fußgänger-Ampel auf Rot springt, darf nicht mehr losgegangen werden", warnte Vassilakou.

Der Hintergrund des Pilotversuchs: Es sei oft so, dass Fußgänger melden, dass es eines der unangenehmsten Erlebnisse sei, nicht zu wissen, ob noch genug Zeit sei, die Fahrbahn fertig zu überqueren, berichtete Vassilakou. Das würde Angst, Stress und auch reale Gefahrensituationen erzeugen - nämlich dann, wenn etwa Senioren aus Verunsicherung mitten auf der Kreuzung stehen bleiben. Die neue Anzeige soll Fußgängern das Gefühl geben, "dass es sich noch ausgeht", so die Vizebürgermeisterin.

Pilot-Kreuzung nicht ohne Grund ausgewählt
Die betroffene Kreuzung wurde dabei nicht ohne Grund ausgewählt: "Es ist ein neuralgischer Punkt: Eine stark befahrene Straße mit viel Fußgängerpräsenz", erklärte die Bezirksvorsteherin der Josefstadt, Veronika Mickel. Sie erhofft sich durch die neue Ampel "mehr Sicherheit für Jugendliche, Kinder und auch ältere Menschen".

In Sachen Ampelanlagen tut sich derzeit ohnehin viel in Wien: Denn es werden auch die zehn "nervigsten" Verkehrsampeln gesucht, online können die Wiener unbeliebte Ampelanlagen melden. Das Interesse sei "sehr groß", Tausende hätten bereits mitgemacht, war am Freitag zu erfahren. Abstimmen kann man noch bis zum 7. September. Danach wird ein Top-Ten-Ranking erstellt.

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