Küsse im Aquarium

Bei Guramis alles andere als ein Liebesbeweis

Tierecke
05.09.2011 13:46
In vielen Zoofachgeschäften findet man Küssende Guramis, Fische mit einem leicht rosafarbenen Schimmer und großen Augen. In ihrem neuen Zuhause angekommen, versetzen die kleinen Schwimmer ihre Halter oft mit einem besonderen Ritual ins Staunen: Sie küssen sich.

"Die sogenannten ‚Küssenden Guramis‘ tragen ihren Namen tatsächlich wegen dieses speziellen Aussehens und Verhaltens", erklärt Tierarzt Jan Wolter, Leiter der Zierfischpraxis in Berlin. "Diese Tiere haben deutlich wulstigere Lippen als andere Fische und machen zudem häufig Kussbewegungen mit ihren Mäulern." Hin und wieder "küssen" sich die Guramis auch bei einem Aufeinandertreffen. Allerdings ist dieses zärtlich erscheinende Ritual alles andere als eine Liebesbekundung.

Das Küssen ist Teil des Balzverhaltens. Kommen sich zwei Männchen, die um das gleiche Weibchen buhlen, nahe, drücken sie ihre Mäuler aufeinander und schieben sich so immer wieder hin und her. Ihren Zuschauern außerhalb des Aquariums bieten die Fische damit ein unterhaltsames Schauspiel, das für sie selbst ungefährlich ist. "Bei diesem Kräftemessen gibt der Schwächere häufig schon nach kurzer Zeit auf", sagt Wolter. "Zu Verletzungen kommt es so gut wie nie."

Die Guramis gehören zu den Labyrinthfischen. Sie lassen sich gut vergesellschaften, da sie äußerst friedliche Aquariumsbewohner sind. Am besten passen sie zu Fischen aus ihrer Heimatregion Südostasien. Für die Fisch-WG eignen sich deshalb andere Labyrinthfische oder auch Barben sehr gut. Zur Pflege im heimischen Aquarium reicht ein üppig bepflanztes Gesellschaftsaquarium mit einer Temperatur von 24 bis 28 Grad aus. Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung sollten Zierfischfreunde ihren Küssenden Guramis sowohl fleischliche als auch pflanzliche Kost anbieten.

Die Küssenden Guramis sind übrigens nicht nur wegen des speziellen Balzverhaltens ein echter Hingucker: "An der Formung des Mauls können Aquarianer sehen, dass diese Tiere Aufwuchsfresser sind", erklärt Wolter. "Sie raspeln ihre Nahrung von Steinen oder Hölzern ab. Auch das ist sehr spannend zu beobachten."

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