Nach AKW-Ausstieg

Austro-Strom rettet Deutsche über den Winter

Österreich
31.08.2011 17:19
Durch den raschen Atomausstieg drohen in Deutschland die Lichter auszugehen. Vor allem in den Wintermonaten könnte es zu Versorgungslücken kommen, fürchtet die Bundesnetzagentur. Retter in der Not ist Österreich. Denn EVN, Verbund und Wien Energie greifen unserem Nachbarn mit Energielieferungen unter die Arme. Sie haben zugesichert, die Strommenge zu liefern, die der Leistung eines mittleren AKWs entspricht.

Dank der rot-reiß-roten Unterstützung müssen die Deutschen nun kein Kernkraftwerk als Notfallreserve für Spitzenlast-Zeiten mehr bereit halten. Entsprechende Überlegungen hatten noch vor Kurzem in Berlin die Runde gemacht.

Insgesamt 1.075 Megawatt Nettoleistung werden an den Nachbarn abgegeben. Durch weitere Strommengen aus dem neuen Gas- und Dampfkraftwerk Mellach in der Steiermark könnten sich die Lieferungen ab Jänner sogar auf bis zu 2.916 Megawatt erhöhen.

Allein EVN steuert 785 Megawatt bei
Von den zunächst vereinbarten 1.075 Megawatt hat den Großteil die EVN angeboten - und zwar 450 Megawatt aus Theiß sowie weitere 335 Megawatt aus Korneuburg. 150 Megawatt stellt der Verbund bereit (Neudorf-Werndorf 2), 140 Megawatt die Wien Energie (Donaustadt 1). Auch für den darauffolgenden Winter kann sich zumindest die EVN erneut Lieferungen vorstellen, eine Angebotstellung könnte im Sommer 2012 erfolgen.

Die deutsche Bundesnetzagentur hatte zuletzt aufgrund des deutschen Atomausstiegs mehrfach vor einem steigenden Risiko für die Stromnetze im Winter gewarnt. Eine kritische Situation könnte entstehen, wenn an einem kalten Wintertag viel Energie gebraucht und gleichzeitig wenig Strom aus Sonne oder Wind gewonnen wird.

Stromausfall in Deutschland "nicht nur theoretisch" möglich
Die Behörde geht davon aus, dass in Extremsituationen rund ein Gigawatt - also 1.000 Megawatt - Leistung in Süddeutschland fehlen könnte. Und genau diese Menge samt einem Sicherheitspuffer wurde jetzt in Österreich "eingekauft". "Es handelt sich nicht um rein theoretische Fälle, sondern um Konstellationen, die im realen Netzbetrieb eintreten können", sagte Bundesnetzagentur-Chef Matthias Kurth.

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