Selbstironie beim ÖFB

Didi Constantini zu Journalisten: “Kann ich jetzt gehen?”

Fußball
30.08.2011 10:28
Eine Woche nachdem die Pressekonferenz anlässlich der Bekanntgabe des ÖFB-Kaders für das EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland mit einem Eklat - nämlich der "Flucht" von Teamchef Dietmar Constantini und anschließendem "Trottel"-Sager seines Assistenten Franz Wohlfahrt - geendet hatte, herrschte am Montagnachmittag in Bad Tatzmannsdorf schon bessere Stimmung. Der Teamchef war sogar zum Scherzen aufgelegt und fragte am Ende der Pressekonferenz die Journalisten: "Kann ich jetzt gehen?"

Im Vergleich zum vergangenen Dienstag gab sich Constantini sehr auskunftsfreudig und auch einsichtig. "Als Trainer habe ich wahrscheinlich die falsche Reaktion gezeigt. Aber ich finde, im Leben gibt es schlimmere Sachen als das", sagte der Tiroler zu seinem unrühmlichen Abgang.

Mit Journalisten habe er kein Problem, betonte Constantini. "Ich fühle mich von der Presse nicht ungerecht behandelt", sagte der 54-Jährige, der am Ende der Veranstaltung artig fragte: "Gibt es noch Fragen oder kann ich jetzt gehen?" Und er fügte noch ein halb-grantiges "Ha?" hinzu. Bezüglich des "Trottel"-Eklats wollte er Wohlfahrt und Manfred Zsak nicht öffentlich kritisieren, merkte aber an, dass bei einer früheren Pressekonferenz ebenfalls das Wort "Trottel", damals aus dem Mund eines Journalisten, gefallen sei, der Medienskandal aber ausblieb.

Sportlich liegt die Latte hoch
Sportlich hat Constantini seiner Mannschaft die Latte hoch gelegt. Der Trainer forderte gegen Deutschland eine stärkere Leistung als beim 1:2 im Juni im Wiener Happel-Stadion, als die Österreicher ihre beste Darbietung seit Langem zeigten und die Deutschen phasenweise in starke Bedrängnis brachten.

"Bei dem 1:2 haben einige Sachen gepasst. Aber wir müssen in Gelsenkirchen noch besser spielen", forderte Constantini. Die Atmosphäre in der Veltins-Arena müsse dabei nicht unbedingt ein Nachteil sein. "Es kann auch motivieren, wenn man von 60.000 Zuschauern ausgepfiffen wird", vermutete Constantini, der mit einem stürmischen Beginn der Gastgeber rechnet: "Ich gehe davon aus, dass sie gleich anfahren und alles schnell erledigen wollen. Wir müssen aufpassen, denn wenn die Deutschen ins Spiel kommen, spielen sie einen sehr guten Fußball."

Für die ÖFB-Kicker steht am Dienstagvormittag das Videostudium des Gegners auf dem Programm, am Dienstagnachmittag sowie am Mittwoch sind drei weitere Einheiten in Bad Tatzmannsdorf geplant. Am Donnerstag hebt die Mannschaft Richtung Deutschland ab, wo dann nur noch das Abschlusstraining für die Partie steigt. "Es sind nicht viele Trainings, aber es muss reichen", meinte Constantini.

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(Bild: KMM)



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