Röhrender Auftritt

Putin kurvt als Motorrad-Rocker zu Biker-Treffen

Ausland
30.08.2011 08:30
Ein Putin für alle Fälle: Er schwang sich schon mit nacktem Oberkörper auf ein Pferd, um durch die russische Steppe zu reiten, ging an Bord eines U-Bootes, das bis zum Grund des Baikalsees tauchte, beteiligte sich persönlich daran, ein Tigerweibchen einzufangen und mit einem Peilsender zu versehen und entdeckte als Schatztaucher antike Vasen. Damit nicht genug, hat sich der russische Regierungschef Wladimir Putin jetzt auch als kerniger Motorradfahrer inszeniert.

Bei einem Biker-Treffen am Schwarzen Meer präsentierte sich der russische Regierungschef als "Bruder" der Motorradrocker. Der ganz in schwarz gekleidete Putin führte am Montagabend mit einem dreirädrigen Motorrad eine Kolonne von Bikern an, die zu einem Treffen auf einem früheren sowjetischen Kriegsschiff im Hafen von Noworossijsk fuhren.

Putin erinnerte daran, dass Noworossijsk vor 68 Jahren vom Faschismus befreit wurde, "und diese Seiten der Geschichte sind in auffälliger Weise mit dem Motorrad verbunden, denn damals konnte man Kinder am besten auf dem Motorrad aus der Schusslinie bringen".

Die Verteidiger der Stadt hätten einen Wahlspruch gehabt, der "heute für Biker wie für Russland wichtig ist: 'Der einzige Weg ist nach vorn!'" Unter Jubel dankte er seinen "Brüdern" dafür, dass sie mit der Wahl ihres Treffpunkts gezeigt hätten, dass sie "das Heldentum der Vergangenheit nicht vergessen" hätten.

Auftritte heizen Spekulationen um Kandidatur an
Mit solchen Aktionen setzt sich Putin gern als starker Mann und Abenteurer in Szene. Seine spektakulären Auftritte heizen die Spekulationen an, Putin könnte sich bei der nächsten Präsidentenwahl im März erneut um den Posten bewerben, den er schon von 2000 bis 2008 innehatte.

Als Stimmungstest für den Urnengang gelten die Parlamentswahlen, für die am Dienstag offiziell der Startschuss fiel. Sieben Parteien bewerben sich bei der Abstimmung am 4. Dezember um die 450 Sitze in der Staatsduma, dem Unterhaus des Parlaments.

Bei einem Treffen mit Parteivorsitzenden hatte Präsident Dmitri Medwedew in Sotschi am Montag einen fairen Wahlkampf gefordert. Er warnte zugleich Staatsbeamte vor Willkür und Missbrauch administrativer Ressourcen, um das Ergebnis zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Unzulässig seien außerdem nicht nachweisbare Anschuldigungen über Wahlfälschungen. Bisher sind in der Duma vier Parteien vertreten. Putins Regierungspartei "Geeintes Russland" hat mit 315 Abgeordneten eine Zweidrittelmehrheit.

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