Bloomberg-Appell

New York: 370.000 Menschen flüchten vor Hurrikan “Irene”

Ausland
27.08.2011 20:55
Wegen des nahenden Monstersturms "Irene" haben mehr als 370.000 New Yorker einen Evakuierungsbefehl erhalten. "Das ist kein Scherz, Ihr Leben könnte in Gefahr sein", warnte Bürgermeister Michael Bloomberg am Samstag vor dem Eintreffen des Hurrikans. Seit Mittag (Ortszeit) sind im Großraum New York alle Flughäfen für ankommende Flüge gesperrt, der öffentliche Nahverkehr ist eingestellt worden. Der Hurrikan wurde zwar mittlerweile auf die Kategorie 1 heruntergestuft, bleibt aber laut Experten weiterhin extrem gefährlich.

Bürgermeister Bloomberg forderte die Bewohner der von Überschwemmungen gefährdeten Stadtteile auf, die Anweisungen zu befolgen und ihre Häuser sofort zu verlassen. "Die Zeit zu gehen ist jetzt gekommen", sagte Bloomberg. Sonst werde es "zu spät" sein. "Wir fordern alle Menschen im Evakuierungsgebiet auf, nicht zu warten, bis es orkanartige Böen und Schlagregen gibt und die öffentlichen Verkehrsmittel ihren Betrieb einstellen."

7.000 Patienten aus Krankenhäusern und Pflegeheimen wurden bereits in Sicherheit gebracht. Zugleich warnte Bloomberg, dass möglicherweise der Strom im südlichen Manhattan ausfallen und es dort Überschwemmungen geben könnte. Der Hurrikan dürfte am späten Samstagabend oder frühen Sonntagmorgen auf die Millionenmetropole treffen.

Airports für ankommende Flüge gesperrt
Die Hafenbehörden von New York und New Jersey verfügten Samstag früh, dass ab Mittag alle Flughäfen im Großraum New York für ankommende Flüge geschlossen werden. Abflüge werden aber bis auf Weiteres möglich sein. Die Maßnahme werde getroffen, um ein Chaos von gestrandeten Passagieren an den Flughäfen zu vermeiden, weil der Hurrikan den gesamten Nahverkehr in der Region zum Stillstand bringen wird. Die drei New Yorker Flughäfen zählen jährlich 100 Millionen Passagiere. Wegen des Hurrikans haben die US-Fluggesellschaften bereits 7.000 Flüge gestrichen.

Auch AUA von "Irene" betroffen
"Irene" wirkte sich auch auf die Flugverbindungen zwischen Wien und New York aus. Wegen des verhängten Landeverbots hat die AUA ihren Samstagsflug in die US-Metropole absagen müssen. Die Maschine sollte um 10.40 Uhr abheben und um 13.45 Uhr Ortszeit am New Yorker Flughafen JFK landen. Auch der Sonntagsflug wurde mittlerweile gestrichen, gab die Airline bekannt. Passagiere können kostenlos umbuchen, aktuelle Informationen gibt es auf der Website der AUA.

Öffentlicher Nahverkehr eingestellt
Kurz nach der Airport-Sperre wurde am Nachmittag auch der öffentliche Nahverkehr komplett eingestellt, weil eine Überflutung der U-Bahn-Schächte und Tunnel befürchtet wird. Außer den U-Bahnen und Bussen der Stadt sind auch die Nahverkehrszüge nach Long Island und in den Norden der Stadt betroffen. Konzerte und Broadway-Musicals wurden abgesagt.

Drei Tote in North Carolina
Der Wirbelsturm traf am Samstag im Bundesstaat North Carolina erstmals auf die Ostküste. Dabei wurden laut dem Fernsehsender CNN drei Menschen getötet. In der Nähe von Jacksonville wurden Windböen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 151 Kilometern pro Stunde gemessen. Entlang der gesamten Küste kam es zu heftigen Regenfällen.

Flutwelle zu befürchten
Laut den Meteorologen sei eine Flutwelle zu befürchten, die in Küstengegenden Strände wegschwemmen und Häuser, Geschäfte sowie andere Infrastrukturen beschädigen könne. "Außerdem wird es große, zerstörerische und lebensgefährliche Wellen geben", so Bill Read, der Direktor des US-Hurrikanzentrums.

Zehn Bundesstaaten erklärten Notstand
Fernsehbilder zeigten in der Nacht auf Samstag bereits eine kräftig aufgepeitschte See vor der Küste des Bundesstaates North Carolina. Mindestens zehn Bundestaaten an der Ostküste erklärten vorsorglich den Notstand, mehr als 100.000 Mitglieder der Nationalgarde hielten sich für Katastropheneinsätze bereit. Laut dem US-Sender CNN könnten 65 Millionen Menschen von dem Sturm betroffen sein. Vielerorts kam es zu Hamsterkäufen, in Supermärkten wurde Mineralwasser knapp.

Obama brach Urlaub vorzeitig ab
Barack Obama sprach vor seiner Abreise von der Prominenteninsel Martha's Vineyard im US-Staat Massachusetts, für die ebenfalls eine Hurrikanwarnung herausgegeben wurde, von einem voraussichtlich "historischen Hurrikan". "Irene" werde wahrscheinlich "extrem gefährlich und kostspielig", warnte der Präsident.

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