"Extrem gefährlich"

Waldbrände in Griechenland außer Kontrolle geraten

Ausland
26.08.2011 15:25
Seit Donnerstagabend toben im Nordosten Griechenlands schwere Waldbrände - und die Situation scheint immer bedrohlicher zu werden. Nach Angaben der Feuerwehr vom Freitagnachmittag sei die Lage außer Kontrolle, Griechenland bat um die Hilfe anderer Staaten, woraufhin der europäische Zivilschutz zwei Löschflugzeuge aus Frankreich und zwei aus Spanien entsandte. Von den Bränden betroffen ist vor allem die Region der nördlichen Hafenstadt Alexandroupolis. Dort brennt es auf unwegsamem Gelände an mehreren Stellen.

"Dicke Rauchschwaden steigen über die Stadt", berichtete ein Arzt des Krankenhauses von Alexandroupolis am Telefon. Ältere und kranke Menschen sollten am besten zu Hause bleiben, hieß es. "Die Lage ist extrem gefährlich", so der Regionalgouverneur Aris Giannakidis im griechischen Fernsehen. Insgesamt sind nach Feuerwehrangaben seit Donnerstag in ganz Griechenland 104 Brände ausgebrochen.

Notstand ausgerufen
Der Zivilschutz hat für die Region den Notstand ausgerufen. Am Freitag mussten zwei Dörfer evakuiert werden. "Wir haben Hilfe bei den anderen EU-Ländern beantragt. Spanien und Frankreich schicken heute jeweils zwei Löschflugzeuge", sagte der Chef des Zivilschutzes Thedoros Boufis im staatlichen Rundfunk. Die Flammen haben nach Schätzungen der Feuerwehr bisher mehr als 3.000 Hektar Wald- und Buschland sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen zerstört.

Seit zwei Tagen sind Löschflugzeuge, Hubschrauber und Hunderte Feuerwehrleute und Soldaten sowie freiwillige Helfer im Einsatz. Mit schwerem Gerät wurden in der Nähe der Dörfer Koila und Melia Feuerschneisen geschlagen, um die Flammen zu stoppen. Immer wieder brechen aber neue Brände aus, da der starke Wind glühendes Holz und Asche kilometerweit weitertreibt. Die Feuerwehr versucht auch Brände in der Nähe einer Kaserne des griechischen Militärs zu stoppen.

Athener Vorort vor Flammen bewahrt
Brände brachen auch im Athener Vorort Glyfada aus. Die Flammen konnten in der Nacht auf Freitag unter Kontrolle gebracht werden - kurz bevor sie die ersten Häuser des Vorortes erreichen konnten. Ein weiterer Brand brach im Norden von Athen aus. Auch dieser konnte gelöscht werden, teilte die Feuerwehr mit.

Weitere Feuer tobten auch in Westgriechenland nahe der Stadt Agrinion und auf der Insel Zakynthos sowie auf dem Hinterland der Halbinsel Peloponnes. Die Flammen haben nach Angaben des Kulturministeriums die antike bzw. archäologisch wertvolle Stätte von Kalydona in Westgriechenland erreicht. Wissenschaftler konnten aber zunächst nicht sagen, ob Schäden an den Fundamenten des alten Theaters entstanden sind.

76 Tote bei Bränden im Jahr 2007
In Griechenland herrschen zurzeit extreme Trockenheit und starker Wind. Die Feuergefahr werde auch in den kommenden Tagen sehr hoch bleiben, warnten die Einsatzkräfte. Bisher kamen in Griechenland diesen Sommer zwei Menschen bei Waldbränden ums Leben. Im Sommer 2007 starben 76 Menschen bei verheerenden Waldbränden im Westen der Halbinsel Peloponnes.

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