Bergziegen-Spanier

Seat Altea XL und Alhambra mit “Almradantrieb”

Motor
25.08.2011 15:55
Ausgerechnet eine spanische Marke weiß, was wir im Land der Berge brauchen: "Almradantrieb"! Und so präsentierte Seat die beiden relativ konkurrenzarmen vierradgetriebenen Raumfahrzeuge Alhambra und Altea XL stilecht auf der Unterhofalm mitten im Salzburger Land auf 1.280 Meter Seehöhe. Der Weg dorthin und wieder zurück vermittelte einen ersten (positiven) Eindruck.
(Bild: kmm)

Gerade im Betrieb rund um die herrlichen Almen Österreichs können die beiden Muchachos ihre Qualitäten ausspielen (vom Winterbetrieb muss ich hier nicht extra reden). Feldwege – gerne auch steile – oder feuchte Wiesen sind Spielplätze für die 4x4er, doch auch im Geschlängel asphaltierter Bergstraßen samt steilen Kehren freue ich mich über die zusätzliche Kraft von den Hinterrädern. Die schlummert spritsparenderweise immer dann, wenn sie nicht gebraucht wird, ist aber dank elektronisch gesteuerter und hydraulisch bedienter Haldex-Kupplung blitzschnell und ohne spürbare Verzögerung flexibel zur Stelle.

Der Schub kommt bei beiden Modellen vom bewährten 2-Liter-TDI mit 140 PS (andere Motoren sind für die Allradler nicht verfügbar), der akustisch unauffällig, aber ansonsten so nachdrücklich seinen Dienst verrichtet, als ob es ihm Spaß machen würde. Der Altea ist der Sportlichere der beiden (auch was das Fahrwerk betrifft), er wieselt über Berg und durch Tal, über Gebein und Gebirg geradezu behände. Den Sprint von 0 auf 100 schafft er in der Ebene in 10,1 Sekunden, sein Fronttriebpendant nimmt ihm 0,3 Sekunden ab.

Der Alhambra schleppt mit 120 kg sogar 20 Allrad-Kilo mehr als der Altea mit, und ihm merkt man den Aufschlag auch deutlich an, jedenfalls im direkten Vergleich mit dem Fronttriebler (siehe VW-Sharan-Test in der Infobox). 11,4 statt 10,9 Sekunden von 0 auf 100 sagt das Datenblatt, das Gefühl legt noch ein, zwei Zehntel drauf. Aber eine Bergziege ist ja auch kein Rennpferd, und das maximale Drehmoment von 320 Nm liegt auch hier schon bei 1.750/min. an.

Der Normverbrauch geht für den 1,9-Tonnen schweren Fünfsitzer in Ordnung, er beträgt dank Start-Stopp-System nur 6,0 l/100 km, das ist ein halber Liter mehr als beim Fronttriebler. Der Altea-Motor läuft auch an der Ampel weiter und genehmigt sich 5,7 statt 4,9 l/100 km.

"Almtea" XL und "Almhambra" nicht nur für den Bergbetrieb
Natürlich spielen die beiden Spanier ihre Trümpfe nicht nur für Bergbauern und sonstige Almbewirtschafter aus, sondern sollen Familien einerseits und Geschäftsleute andererseits ansprechen. So schluckt das kompakte MPV Seat Altea XL 532 bis 1.604 Liter Gepäck, in den Alhambra passen bis zu 2.430 Liter auf eine absolut ebene Ladefläche. Er hat den meisten Konkurrenten noch etwas voraus: seitliche Schiebetüren hinten, und die sind gegen Aufpreis sogar elektrisch zu bedienen. Die Preise beginnen bei 23.990 Euro für den Altea-XL-Almradler bzw. 35.200 Euro für den entsprechenden Alhambra (der auch noch vorsteuerabzugsfähig ist).

Warum kein Konkurrent draufkommt, den beiden etwas entgegenzustellen, wissen wohl nur die Berggötter. Der Alhambra hat nur den (teureren) eineiigen Zwilling VW Sharan zu fürchten, der Altea XL steht in seinem Umfeld mit Allrad und Diesel allein da.

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(Bild: kmm)



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