Bei WWF-Expedition

Neue Affenart mit rotem Schwanz in Brasilien entdeckt

Wissenschaft
25.08.2011 10:24
Bei einer WWF-Expedition im Westen Brasiliens ist eine neue Affenart mit rotem Schwanz entdeckt worden. In einem unberührten Stück Regenwald im Bundesstaat Mato Grosso haben die Forscher die neue Primatenart gefunden, die zur Gattung der Springaffen gehört. Zunächst war noch unklar, ob es sich tatsächlich um eine Neuentdeckung handelt. Nach gründlicher Analyse aller gesammelten Daten durch den Biologen Julio Dalponte bestätigte sich aber diese Annahme.

"Die Spezies weist eine ganz andere Färbung auf als die bereits bekannten Arten. Sie wurde auf einem zwischen zwei Flüssen liegenden Areal gefunden. Es scheint so, als wirken die Flüsse und ihre Seitenarme als natürliche Barriere, die die verschiedenen Springaffen der Region voneinander trennen", sagte Hernan Gutierrez, Lateinamerika-Referent des WWF Deutschland, am Mittwoch. Von dem neu entdeckten Affen wurde nur ein einziges Foto gemacht.

Springaffen finden sich bevorzugt im Unterholz der Feucht- und Regenwälder Südamerikas. Hauptnahrungsquelle sind Früchte, Insekten und Blattwerk. Bekannte Arten waren bisher u.a. der Rote Springaffe (Callicebus cupreus), der Witwenaffe (Callicebus torquatus) oder der Sumpfspringaffe (Callicebus moloch). Die letzte Springaffenart wurde vom WWF im Jahr 2002 entdeckt und bekam den Namen Prinz-Bernhard-Springaffe, nach dem verstorbenen Gründungspräsidenten des WWF, Prinz Bernhard der Niederlande.

Mehrere bedrohte Arten gesichtet
Neben dem neu entdeckten Primaten sind aus der 20-tägigen Forschungsreise weitere interessante Ergebnisse hervorgegangen, teilte der WWF mit. Mehrere bedrohte Arten wie der Jaguar, das Riesengürteltier oder der Riesenotter sind gesichtet worden sowie ein Sittich, der zuvor nur aus kolumbianischen Regenwäldern bekannt war. "Mithilfe einer ökologischen Analyse können wir den Artenreichtum des Gebiets nun wissenschaftlich dokumentieren. Das wird uns helfen, unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen und die richtigen Schutzmaßnahmen umzusetzen", so Gutierrez.

Die Expedition im Dezember 2010 führte in den Nordwesten des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso. Die untersuchten Schutzgebiete mit einer Gesamtgröße von rund 315.000 Hektar wurden in den 1990er-Jahren mit der Absicht etabliert, durch eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen einerseits die Natur zu erhalten, andererseits der ansässigen Bevölkerung ein Auskommen zu ermöglichen. An der Expedition waren 26 Forscher und Helfer beteiligt. Der WWF ist seit 2003 in dem Gebiet aktiv.

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