Entführung geplant

Polizei hebt “Folterwohnung” in Hamburg aus

Ausland
24.08.2011 09:52
Eine offenbar von langer Hand geplante Entführung hält derzeit die Polizei in Hamburg auf Trab: Am Freitag gelang einer 26-jährigen Frau zwei Stunden nach ihrer Verschleppung die Flucht aus einer Wohnung, die der 30-jährige Täter zu einer wahren Folterkammer umgebaut hatte. Stacheldraht vor dem Fenster, eine schalldicht gemachte Telefonzelle (im Bild) in einem Zimmer und massive Lebensmittelvorräte fanden die Einsatzkräfte bei der Durchsuchung.

Der junge Mann hatte die 26-jährige Israelin, die er anscheinend seit einigen Monaten kannte, am Freitag getroffen, sie mit Handschellen gefesselt und mit vorgehaltener Waffe in seine Wohnung im Hochparterre eines Mehrfamilienhaus gezwungen. Dort hielt er sie für zwei Stunden gefangen. In einem unbeobachteten Moment konnte die Frau jedoch fliehen, indem sie einen Sprung durch den Stacheldraht vor dem Fenster wagte.

Sprengstoff und gynäkologisches Werkzeug gefunden
Die Polizei stürmte kurz darauf die Wohnung und nahm den Entführer, der laut Informationen der "Bild" eine Schusswaffe und eine scharfe Handgranate bei sich hatte, fest. Bei einer ersten Durchsuchung fanden die Einsatzkräfte die schalldichte Telefonzelle mitten in der Wohnung stehend, Lebensmittelvorräte für eine sehr lange Zeit, eine Gummipuppe, schwere Holzbalken und gynäkologisches Werkzeug.

Am Montag wurden zudem rund 100 Feuerlöscher sichergestellt, wobei auf einigen Spuren von Sprengstoff entdeckt wurden. Diesen hatte der 30-Jährige offenbar in seinem Keller gebastelt.

Derzeit ist die Polizei mit der Sicherstellung weiterer Beweise beschäftigt, die Telefonzelle wurde am Dienstag zu weiteren Untersuchungen unter größten Anstrengungen aus der Wohnung transportiert. Das Motiv der Entführung ist noch unklar.

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