Ziel verpasst

Austrian Airlines bleiben weiter in tiefroten Zahlen

Österreich
22.08.2011 14:49
Die Austrian Airlines bleiben auch im Jahr 2011 in den roten Zahlen gefangen, bis Juni hat die Fluggesellschaft operativ 63 Millionen Euro verloren. Lufthansa-Vorstand und AUA-Aufsichtsratschef Stefan Lauer hat am Montag in Wien deutlich gemacht, dass die vor zwei Jahren übernommene Airline das für dieses Jahr gesteckte Ziel, Rendite zu machen, nicht erreichen werde.

Nach der wohl "kleinen Verzögerung" werde man jedoch "in angemessener Zeit" das Ziel erreichen, so Lauer. Er wies Sorgen um das Schicksal der AUA-Langstrecke zurück, falls es noch länger dauert. Niemand würde die Langstrecke rausnehmen.

Wien sei für die Lufthansa ein Kernelement im Aufbau eines starken europäischen Airlineverbunds. Zu Gerüchten, die Lufthansa hätte die AUA gekauft, damit die Airline mit ihrem Heimat-Hub Wien schrumpft und danach der Lufthansa-Standort München gestärkt würde, meinte Lauer: "Selten habe ich Absurderes gelesen." Kein Mensch kaufe eine ganze Airline, übernehme eine Milliarde Schulden, um sie nur noch näher an den Untergang zu bringen.

Lufthansa sieht bei AUA "klares Potenzial"
"Wir sehen klares Potenzial. Die AUA hat Stärken, an denen wir interessiert sind." Lauer nannte unter anderem den Osteuropa-Verkehr. Lufthansa und AUA-Management seien aufs Heftigste bemüht, die Gesellschaft wieder in den grünen Bereich zu kriegen. Freilich müsse ein Haus in Ordnung gebracht sein, bevor es wieder ans Wachstum gehe. Da sei in der AUA schon einiges bewegt worden. Und Fukushima oder Nahost werde niemand einem Management ankreiden.

Die AUA-Spitze findet, dass sie heuer von besonderem Pech verfolgt ist. Die Krise in Nahost, die Folgen der Bebenkatastrophe in Japan und explodierende Spritpreise hätten das Unternehmen schwer belastet. Jetzt kämen neue Rezessionsängste hinzu, die den US-Markt und die Strecken dorthin beeinträchtigen könnten, sagte AUA-Vorstand Andreas Bierwirth.

Ruf nach dritter Piste wird lauter
Sowohl Lauer als auch Bierwirth drängten am Montag auf den Bau einer dritten Piste in Wien. Für Lauer eine Standortfrage, die dem Flughafen Wien als Drehscheibe eine Perspektive gebe. Er verwies auf starke Konkurrenz außerhalb Europas, ohne die Saudi-Flughäfen und -Airlines beim Namen zu nennen. Verkehrsdrehscheiben dürften nicht zum "falsch verstandenen Exportschlager werden". Lauer beklagte ebenso wie Bierwirth die Belastungen durch die Ticketsteuer, durch die ein kleines Land noch stärker getroffen werde. Die Lufthansa sorgt sich zudem vor neuen Wettbewerbsverzerrungen durch die Einbeziehung der EU-Airlines in den Emissionshandel.

Neuer AUA-Chef kommt im Herbst
Nach dem überraschenden Absprung von Thierry Antinori unmittelbar vor seinem Amtsantritt ist die Lufthansa indes auf der Suche nach einem neuen Vorstandschef bei den Austrian Airlines fündig geworden. Lauer teilte mit, dass man die Entscheidung noch im dritten Quartal bekannt geben werde. Der neue CEO werde seine Arbeit noch in diesem Jahr aufnehmen.

Lauer sprach von einem Kandidaten aus der "ersten Liga". Der AUA-Vorstand werde somit künftig aus drei Personen bestehen. Bisher hat die österreichische Gesellschaft mit Bierwirth und Peter Malanik einen Zweiervorstand.

Häupl tauft Riesenairbus auf den Namen "Wien"
Wiens Bürgermeister Michael Häupl taufte unterdessen in Wien-Schwechat einen Lufthansa-Riesenairbus A380 auf den Namen "Wien". Der größte Passagierjet der Welt ist Montag früh, von Frankfurt kommend, im österreichischen Luftraum von drei Eurofightern eskortiert worden (mehr dazu in der Infobox).

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