Datenbank online

Spritpreisrechner kam auch beim 2. Anlauf ins Stottern

Österreich
22.08.2011 17:52
Die Spritpreisdatenbank, die in der Vorwoche mit massiven Startproblemen zu kämpfen hatte, ist am Montag endlich online gegangen. Auch beim zweiten Start kam der Rechner ins Stottern, am Nachmittag funktionierte die Datenbank für rund eine Stunde nicht. Bis Mittag gab es 40.000 Anfragen, für den ganzen Tag rechnete die E-Control mit insgesamt 500.000 Aufrufen. "Die starke Nachfrage zeigt, wie gut dieser Service von den Autofahrern angenommen wird", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

Vergangene Woche sei man "vom enormen Interesse überwältigt" worden, so Mitterlehner. Zu viele Nachfragen in zu kurzer Zeit hatten die Server in die Knie gezwungen (siehe auch Infobox) - die Computer der E-Control waren mit den zahlreichen Anfragen der Benutzer völlig überfordert. Nachdem der Start am Dienstag nicht geklappt hatte, wurden die Autofahrer erst auf wenige Stunden und dann auf diese Woche vertröstet.

Einstündiger Aussetzer am Nachmittag
Am Montagnachmittag suchten Autofahrer für rund eine Stunde vergeblich nach der günstigsten Tankstelle. Wer ins Adressfeld einen Straßennamen eingeben wollte, erhielt keine Rückmeldung. "Wir hatten offensichtlich mit dem Vorlieferanten Probleme", berichtete Johannes Mayer von der E-Control. Es handle sich dabei um ein internationales System von Servern, auf dem die Geokoordinaten gespeichert sind - "das funktioniert nach dem Wikipedia-Prinzip". Die E-Control habe aber dazu beitragen können, die Probleme rascher zu lösen. "Wir haben schnell auch bei unserer Software etwas umgestellt", erläuterte der Experte.

So funktioniert der Spritpreisrechner
Ab sofort können die Benutzer eine beliebige Adresse in die Suchmaske eingeben, woraufhin die zehn am nächsten gelegenen Tankstellen auf einer Landkarte angezeigt werden. Bei den fünf günstigsten Anbietern werden zusätzlich auch die gemeldeten Preise angeführt. Zwischen 12 und 12.10 Uhr ist übrigens keine Abfrage möglich, weil die Tankstellen zu diesem Zeitpunkt die Preise neu festsetzen und neu melden.

Tankstellenbetreiber wenig erfreut
Kritisiert wird die Datenbank vom Fachverband des Energiehandels und vom Fachverband der Tankstellen in der Wirtschaftskammer: "Durch die Spritpreisdatenbank wird das Transparenz-Niveau kaum weiter erhöht, allerdings steigt der bürokratische und finanzielle Aufwand, der uns nicht ersetzt wird." Der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender bezeichnete das Projekt als ein "teures, unnützes, bürokratisches Machwerk". Bundesobmann Fritz Amann sieht in der Datenbank in erster Linie eine "Beschäftigungstherapie für Tankstellenbetreiber".

Die Mineralölkonzerne stehen der Datenbank trotz "geäußerter Bedenken" zumindest "grundsätzlich neutral" gegenüber. Der Fachverband der Mineralölindustrie teilte mit, dass man sich an die neuen Regelungen halten werde und zu einer "gesetzeskonformen Umsetzung" stehe. Mit dem Online-Spritrechner werde Neuland beschritten, Konsumenten, deren Verbände und die Politik seien daher angehalten, bei Startschwierigkeiten "Verständnis zu zeigen".

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