Nicht ohne Grund spricht Eaton von "unternehmerisch tätigen Gangsterbanden". Eaton war früher in leitender Position bei Interpol tätig. Mit der internationalen Polizeiorganisation hat die FIFA jüngst ihre Zusammenarbeit verstärkt und ihr dafür eine umstrittene Spende über insgesamt 20 Millionen Euro zukommen lassen.
"Das Problem der Spielmanipulation ist global und umfangreich", sagte Eaton. Es gebe aber auch "eine signifikante Zahl von Betrugsfällen speziell in Europa". In der vergangenen Woche hatte die FIFA jeweils drei Schiedsrichter aus Ungarn und Bosnien-Herzegowina lebenslang gesperrt, weil sie im Februar zwei Länderspiele im türkischen Antalya manipuliert haben sollen. In Italien wurden zuletzt 18 Spieler und Funktionäre sowie 17 Vereine bestraft, weil sie in einen Wettskandal verwickelt sein sollen. In der Türkei ermittelt die Justiz gegen Funktionäre und namhafte Clubs.
"Die wenigsten Länder haben bisher verstanden, welche Dimension dieses Problem hat. Die Kriminellen können doch mit Spielmanipulation mehr Geld machen als durch Drogenhandel", betonte der Sicherheitschef in dem Interview. Die FIFA habe ihm daher eine "Carte blanche ausgestellt und mich mit guten Ressourcen ausgestattet, um gegen jeden vorzugehen, der in diese Betrügereien im Fußball verwickelt ist", sagte Eaton. Er verfolge das Thema "auf aggressive Art. Kompromissbereitschaft ist da nicht von mir zu erwarten".
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