100 m Rücken

Amerikaner Peirsol schafft neuen Weltrekord

Sport
03.04.2005 13:46
Aaron Peirsol hat Superstar Michael Phelps bei den amerikanischen Trials für die Schwimm-Weltmeisterschaften im Juli in Montreal sensationell die Show gestohlen. Der dreifache Olympiasieger verbesserte in der Nacht zum Sonntag im Natatorium von Indianapolis über 100 m Rücken seinen Weltrekord um 28/100 auf 53,17 Sekunden.

"Das ist ein Quantensprung, es ist unfassbar. Ich war völlig geschockt, denn damit habe ich zu diesem Zeitpunkt nie und nimmer gerechnet", bekannte Peirsol nach seinem ersten Weltrekord auf dieser Distanz in einem Einzelrennen. Seine alte Bestzeit hatte er am 21. August vorigen Jahres bei den Olympischen Spielen in Athen als Startschwimmer der siegreichen 4 x 100 m Lagenstaffel aufgestellt.

Mehr als vier Monate hatte Peirsol seit seinen olympischen Triumphen nicht trainiert. Die freiwillige Auszeit tat dem 21 Jahre alten Profi vom Longhorn Aquantic Club im texanischen Austin offenbar richtig gut. "Körperlich und mental habe ich mich von dem Druck und Stress des letzten Jahres blendend erholt. Vermutlich ist das der Grund für die Leistungssteigerung, denn ich habe mich keinesfalls in Topform gefühlt", sagte Peirsol, dessen Trainer Eddie Reese nicht weniger überrascht von der "gigantischen Bestzeit" war: "Als ich die Zeit sah, dachte ich, ich bin verrückt. Aaron hat zwar in den letzten Wochen viel mehr Krafttraining als sonst gemacht, doch diese Verbesserung war keinesfalls zu erwarten", meinte der Coach.

Es gebe zwei Typen von Schwimmern, versuchte Reese den Charakter seines Weltrekord-Schützlings zu erklären. "Der eine hasst es zu verlieren, der andere liebt es zu gewinnen. Zwischen beiden besteht ein großer Unterschied. Aaron ist einer, der es hasst zu verlieren", behauptete der 63 Jahre alte Experte, der die US-Nationalmannschaft bei den Spielen in Athen als Cheftrainer betreut hat.

Die Schallmauer von 53 Sekunden zu brechen, sei keine große Hürde mehr, glaubt Peirsol, der durch das verstärkte Üben mit schweren Gewichten im Vergleich zu den Spielen in Athen über drei Kilogramm an Muskelmasse zugelegt hat. "Ich denke, es geht schon noch eine Sekunde schneller. Der Rekord wird die Weltmeisterschaften in Montreal sicher nicht überleben", vermutet der gebürtige Kalifornier.

Schweigeminute für den Papst
Phelps nahm Peirsols spektakuläres Rennen gelassen zur Kenntnis. "Peirsol ist Peirsol. Bei ihm muss man mit allem rechnen. Es war nicht schlecht, was er gezeigt hat und beweist, dass von unserem Team im Sommer viel zu erwarten ist", sagte der sechsfache Olympiasieger. Der 19-jährige Teenager sicherte sich am zweiten Wettkampftag, der mit einer Schweigeminute für den verstorbenen Papst begann, ebenso wie Katie Hoff seinen zweiten Sieg - allerdings ohne Rekordzeiten. Nach seinem Vortagssieg über 400 m Freistil war Phelps über 200 m Freistil in 1:46,44 Minuten nicht zu schlagen. Die 15-jährige Hoff setzte sich nach dem Erfolg über 200 m Lagen in der Landesrekordzeit von 2:11,24 Minuten über 200 m Freistil in 1:59,56 Minuten durch.

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(Bild: KMM)



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