Radikaler Umbau

HP spaltet PC-Geschäft ab und mottet WebOS ein

Elektronik
19.08.2011 08:42
Der weltgrößte Computerhersteller Hewlett Packard plant einen radikalen Umbau: Der US-Konzern will sein schwächelndes PC-Geschäft abspalten und im Gegenzug für rund zehn Milliarden Dollar das britische Software-Unternehmen Autonomy übernehmen. Die auf dem Betriebssystem WebOS basierten Tablets und Handys sollen zudem eingestellt werden, nachdem diese bei den Kunden auf nur wenig Begeisterung gestoßen waren. Mit diesen Schritten wolle das Unternehmen zu seiner alten Wachstumsstärke zurückfinden, so HP am Donnerstag.

Der US-Computerbauer kämpft seit einiger Zeit mit Schwierigkeiten. Bereits mehrfach hatte der Konzern die Gewinn- und Umsatzprognose für das Gesamtjahr zurückschrauben müssen. Schon Mitte Mai hatte Unternehmenschef Leo Apotheker in einem internen Schreiben an seine Führungskräfte vor einem "weiteren schwierigen Quartal" gewarnt und gemahnt, Ausgaben auf ein Minimum zu beschränken.

Probleme hat HP vor allem im Geschäft mit Privatkunden. Insbesondere Apple, dessen iPad Kunden von Notebooks weglockt, macht dem weltgrößten PC-Bauer zu schaffen. Das HP-Tablet TouchPad konnte sich nicht als Rivale etablieren - und wird jetzt offenbar auch keine weitere Chance bekommen.

"Kein Platz für unrentable Geschäfte"
In seinem Schreiben an das Top-Management hatte Apotheker geschrieben: "Wir haben absolut keinen Platz für unrentable Geschäfte oder willkürliche Ausgaben." Diese Aussage überraschte damals umso mehr, als der aus Deutschland stammende Konzernchef eigentlich angetreten war, um die Zügel zu lockern. Er wollte vor allem mehr Geld für Forschung und Entwicklung bereitstellen.

Apotheker hatte das Ruder vom geschassten Vorgänger Mark Hurd übernommen und steht deshalb unter besonderer Beobachtung: Hurd hatte das Unternehmen nach einer undurchsichtigen Affäre mit einer externen Mitarbeiterin vor einem Jahr verlassen müssen. Bei den Investoren hatte das Bestürzung ausgelöst. Denn Hurd hatte HP mit Kosteneinsparungen zu Milliardengewinnen getrieben und den Konzern durch Zukäufe zur weltweiten Nummer eins der Branche gemacht.

Umsatz im dritten Quartal gesteigert
HP gab die Restrukturierungspläne zeitgleich mit der Veröffentlichung der Unternehmenszahlen bekannt. Im dritten Quartal steigerte HP seinen Umsatz von 30,7 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 31,2 Milliarden Dollar. Damit erfüllte der Konzern die Erwartungen an der Wall Street.

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