Zudem entschieden sie in 372 von 400 Fällen richtig, dass die Probanden keinen Lungenkrebs hatten. Die Studie ist im "European Respiratory Journal" erschienen. Sie sei die erste, die herausgefunden habe, dass Hunde zuverlässig Lungenkrebs in den Atmenproben (zweites Bild) entdecken können. Damit bestätigt sie auch bisherige kleinere Untersuchungen.
"Im Atem der Lungenkrebs-Patienten gibt es wahrscheinlich andere Chemikalien als im normalen Atem, und der feine Geruchssinn der Hunde kann diesen Unterschied bereits in einem frühen Stadium der Krankheit erkennen", erklärte der Autor der Studie, Thorsten Walles.
Noch kein Einsatz im Klinikalltag
Welche Substanzen die Hunde erschnüffeln, müssen Wissenschaftler jedoch noch herausfinden. Im Klinikalltag werden die Hunde in naher Zukunft jedenfalls nicht auftauchen. "Zum einen ist die Quote, mit der sie Proben von Gesunden und Krebskranken unterscheiden, noch nicht gut genug", sagt Enole Boedeker von der Klinik Schillerhöhe im Gespräch mit "Spiegel Online". Das ließe sich eventuell durch intensiveres Training ändern. Zum anderen brauche ein Hund auch einen Halter, eine Bezugsperson und könne keinesfalls den gesamten Tag schnüffeln. "Das ist anstrengend für die Tiere", so die Ärztin.
Wenn sich herausstellen sollte, dass Hunde viel besser sind als elektronische Messmethoden, würde man aber versuchen, sie dennoch bei der Krebsfrüherkennung einzusetzen, vermutet Boedeker. Es könnten jedoch auch sogenannte elektronische Nasen irgendwann die Arbeit übernehmen, die krebsspezifischen Substanzen in Atemproben zu identifizieren. Das hätte den großen Vorteil, dass die Erfolgsquote der Geräte - im Gegensatz zum Hund - nicht von der Tagesform beeinflusst würde. Eine Folgestudie ist bereits in Planung.
Fotos: Robert-Bosch-Krankenhaus
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