Großes Problem

Versicherung: Netz spielt bei Betrug immer größere Rolle

Web
18.08.2011 11:33
Betrug mit Hilfe des Internets wird für die Versicherer zu einem immer größeren Problem. "Sowohl beim Gelegenheitsbetrug als auch beim Versicherungsbetrug im großen Stil stellen wir deutlich gestiegene Fallzahlen fest", sagte Thomas Lämmrich, Leiter der Kriminalitätsbekämpfung im deutschen Branchenverband GDV, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Gerade bei Täuschungen im Zusammenhang mit Elektronikgeräten oder Glasschäden an Autos "spielt das Netz für die Täter eine immer größere Rolle".

Ob Flachbildfernseher oder Smartphones - elektronische Geräte sind nach Lämmrichs Worten besonders oft Gegenstand betrügerischer Absichten. "Es kommt sogar vor, dass im Netz beschädigte Geräte angeboten werden, die bereits mit der Versicherung abgerechnet wurden", erläutert er. Oft finde sich dann sogar der Hinweis, "dass man das Gerät ja günstig kaufen und sich erneut Geld von der Versicherung holen kann". Ein anderer Trend: Bei Autoglasschäden besorgen sich die Täter laut Lämmrich relevante Daten über Auto-Portale im Netz, fälschen Abtretungserklärungen und kassieren so fingierte Schadenssummen.

Sachverständige immer öfter im Einsatz
Solchen Entwicklungen wollen die Konzerne einen Riegel vorschieben. Daher müssen sich Versicherte auch bei vermeintlich geringen Schäden auf die Begutachtung durch einen Sachverständigen einstellen. "Viele Versicherungen schalten zum Beispiel bei technischen Geräten einen Sachverständigen ein", betont der Betrugsbekämpfer. Auch so etwas wie eine Bagatellgrenze, unter der keine nähere Überprüfung zu befürchten ist, gehört nach seinen Worten längst der Vergangenheit an. "Hier gilt es, Flagge zu zeigen."

Versicherungsbetrug für viele nur Kavaliersdelikt
Denn die Last solcher Vergehen habe am Ende die Versichertengemeinschaft zu tragen. Mit Blick auf die Motivation von Versicherungsbetrügern erläuterte der Experte: "Viele denken schlicht: "Ich habe so lange eingezahlt, jetzt schuldet mir die Versicherung etwas." So funktioniert das Versicherungsprinzip aber nicht." Als Beleg führte Lämmrich eine GfK-Studie im Auftrag seines Verbands an, nach der jeder Fünfte im Versicherungsbetrug nur ein Kavaliersdelikt sieht, das in der Bevölkerung weit verbreitet sei. Vier Prozent der befragten Haushalte gaben demnach sogar offen zu, ihre Versicherung in den vergangenen fünf Jahren betrogen zu haben.

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