ORF-Sommergespräch

Josef Bucher kündigt Umbau beim BZÖ an

Österreich
16.08.2011 22:51
BZÖ-Chef Josef Bucher hat am Dienstagabend im ORF-Sommergespräch personelle Veränderungen in seiner Partei angekündigt. Allerdings schloss er aus, dass langjährige prominente Parteimitglieder betroffen sein könnten. Auf keinen Fall würden die Veränderungen Ewald Stadler, Peter Westenthaler oder Gerald Grosz berühren, sagte der Bündnis-Obmann auf eine entsprechende Frage von Moderatorin Ingrid Thurnher.

Er schätze diese Kollegen sehr, "weil das Mitkämpfer sind, die meinen Kurs unterstützen. Ich habe überhaupt keinen Grund, daran zu zweifeln", so Bucher. Stadler, Westenthaler und Grosz gelten unter Beobachtern als Kritiker des wirtschaftsliberalen Kurses von Bucher.

Scharfe Kritik übte Bucher einmal mehr am Kärntner FPK-Chef Uwe Scheuch. Um "diesen Schaden" zu reparieren, müsse dieser "auch Konsequenzen" ziehen. "Der Rücktritt wäre eine hygienische Maßnahme", sagte der ehemalige Parteifreund Scheuchs. Eine persönliche Freundschaft habe es mit Scheuch allerdings nie gegeben: "Wir waren nie dicke Freunde. Jörg Haider hat einmal gesagt, 'Euch beide muss der Semmering und die Pack trennen, damit ihr Frieden findet'", so Bucher. Er betonte, es gebe durchaus auch Freundschaften über Parteigrenzen hinweg, beim FPK habe er aber keine Freunde mehr. "Weil wenn man einen solchen Verrat am Wähler macht, ist das nicht redlich, nicht seriös und gehört verurteilt."

Geplante EU-Wirtschaftsregierung "vorprogrammierter Crash"
Die am Dienstag von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy vorgeschlagene gemeinsamen Wirtschaftsregierung der Eurozone (siehe Infobox) lehnt Bucher ab. "Das ist der vorprogrammierte Crash der Eurozone." Es sei absurd, jetzt darüber zu reden, in Richtung Transferunion zu gehen. "Das versteht niemand." Darin sehe er keine Lösung der derzeitigen Krise. Bucher erneuerte seine Forderung nach zwei getrennten Eurozonen.

Für die Zukunft strebt Bucher durchaus eine Regierungsbeteiligung an - aber nicht um jeden Preis. Allerdings würde er selbst mit der FPÖ prinzipiell in eine Koalition eintreten: Es komme darauf an, auf welche Programmatik man sich einigt, erklärte der Kärntner: "Wenn es zu keiner Steuersenkung kommt, sind wir nicht dabei, wenn es zu keinen Reformen kommt, sind wir nicht dabei." Einmal mehr sagte Bucher, dass er vor allem in einer Verwaltungsreform große Einsparungspotenziale orte.

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