Mutiger Einsatz

Salzburger rettet bei Brand in Stall 21 Turnierpferde

Salzburg
16.08.2011 11:43
Er hatte schon Brandwunden an den Händen, aber die spürte Hans Schruckmayr (Bild links) in der Aufregung gar nicht. In der Nacht auf Sonntag rettete er 21 Turnierpferde aus dem Reitstall des Wimmerbauern in Thalgau-Enzersberg. Ein weiteres wurde später verendet im Stall gefunden. Das Gebäude selbst brannte trotz des Großeinsatzes bis auf die Grundmauern nieder.

"Kurz nach zwei Uhr bin ich munter geworden. Da habe ich es knistern gehört", erinnert sich Schruckmayr tags darauf im Gespräch mit der "Krone". "Ich hab' hinausgeschaut und gesehen: Die Vorderfront des Stalls steht schon in Flammen." Sein erster Gedanke: "Ich muss die Pferde da rausholen."

Trotz der bereits enormen Hitze gelang es Schruckmayr, alle Tiere ins Freie zu treiben. Was nicht einfach war, denn: "Die Tiere wollten immer zum Licht, der Stall ist eigentlich ihre natürliche Schutzunterkunft." 21 Pferde konnte er tatsächlich retten, eines verendete in den Flammen. Die Stute Joy (rechtes Bild), die durch den Tritt eines anderen Pferdes verletzt worden war, wird nun wieder aufgepäppelt.

Auch Hündin mit dem Schrecken davongekommen
Evelyn Schmidlechner, die Besitzerin des Reitstalls, erfuhr auf dem Weg in den Urlaub von der Feuerkatastrophe: "Ich bin um zehn in der Nacht mit meinem Mann nach Italien gefahren. Um halb drei läutete das Telefon. Wir waren zehn Kilometer vor dem Ziel und haben sofort umgedreht."

Ihre große Sorge neben den Pferden galt der Berner Sennenhündin Leila (siehe weiteres Bild mit Besitzerin): "Sie schläft immer im Stall und es hat geheißen, sie ist verschwunden." Doch am Morgen danach war Leila wieder da. Unversehrt. Sie war im Schreck davongelaufen.

Wohnhaus vor den Flammen gerettet
Die 135 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Thalgau, Plainfeld, Hof, Henndorf, Eugendorf und Seekirchen hatten bei ihrem Großeinsatz mit der Wasserversorgung zu kämpfen. Einsatzleiter Robert Greisberger: "In der Nähe war nur ein Hydrant, der hat aber nichts hergegeben. Die nächste Wasserquelle war der zwei Kilometer entfernte Fischbach. Bis so eine lange Leitung aufgebaut ist, das dauert natürlich." Trotzdem ist es gelungen, das angrenzende Wohnhaus vor den Flammen zu retten. Greisberger: "Durch die Hitze hat die Schalung des Vordachs schon geraucht."

Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, als Brandursache wird aber Selbstentzündung des in großen Mengen eingelagerten Heus angenommen. Die Schadenshöhe beträgt mindestens eine halbe Million Euro. Es war nicht das erste Feuer. Schon 1994 ist der Stall des Wimmerbauern abgebrannt.

Fahndung nach Brandstifter nach Brand in Sägewerk
Eine natürliche Ursache wird dagegen nach dem Brand im seit Jahren stillgelegten Sägewerk Kaltenhauser in Hollersbach ausgeschlossen. Die Polizei fahndet nach einem Brandstifter. Das Gebäude war in der Nacht auf Sonntag völlig ausgebrannt (siehe Infobox).

193 Feuermänner konnten zwar das Übergreifen der Flammen auf das unmittelbar angrenzende Hotel zu verhindern, das Sägewerk war aber nicht mehr zu retten. Polizisten und zwei Spürhunde suchen nun nach Brandbeschleunigern – was sich aber in den großen Schuttmengen schwierig gestaltet.

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