Letale Cocktails

Frankreich: Notarzt tötete Senioren – “aus Mitleid”

Ausland
13.08.2011 14:27
Ein französischer Notarzt hat gestanden, ältere kranke Patienten mit tödlichen Injektionen umgebracht zu haben. Nachdem die Behörden der Stadt Bayonne am Freitag ein Ermittlungsverfahren wegen des ungewöhnlichen Todes von vier Patienten gegen den 50-Jährigen eröffnet hatten, erklärte sein Anwalt Arnaud Dupin: "Ja, er hat schon früher das Gleiche getan - aus Mitleid." Dem Mediziner droht nun lebenslange Haft.

Dupin betonte am Samstag gegenüber der Zeitung "Le Parisien", der Mediziner habe nicht nur mit mehreren Familien der gestorbenen Patienten, sondern auch mit Kollegen über sein Handeln gesprochen. "Er bedauert sein Handeln nicht", sagte der Anwalt. Nach Medienberichten hat der Arzt die tödlichen Injektionen gesetzt, um "das Leiden seiner Patienten zu verkürzen".

Vorsätzliche Vergiftung
Die Behörden im südwestfranzösischen Bayonne ermitteln wegen vorsätzlicher Vergiftung. Der Mann soll mit den injizierten Medikamenten-Cocktails den sofortigen Tod seiner betagten Opfer verursacht haben. Richter setzten den Arzt am Freitagabend gegen den Willen der Staatsanwaltschaft auf freien Fuß.

Die aktuell untersuchten Vorfälle ereigneten sich den Berichten zufolge in den vergangenen fünf Monaten im städtischen Krankenhaus. Mitarbeiter des Spitals hatten einen auffälligen Anstieg von Todesfällen bemerkt und Alarm geschlagen.

Lebenslange Haft möglich
Der Notarzt war bereits am Mittwoch vorübergehend festgenommen worden. Bei allen Opfern handelte es sich um ältere Menschen mit lebensgefährdenden Komplikationen. Ob die Senioren den Arzt darum gebeten hatten, dass er sie sterben lasse und er womöglich aus Mitleid handelte, blieb zunächst unklar. Dem Mann droht eine lebenslange Haftstrafe, da aktive Sterbehilfe in Frankreich verboten ist.

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