Verlies-Vernichtung

Amstettner Inzest-Keller wird noch heuer zubetoniert

Niederösterreich
12.08.2011 10:35
Das Grauen von Amstetten in Niederösterreich wird für immer unter Beton verschwinden. Der Keller in der Ybbsstraße, in dem Josef F. 24 Jahre lang seine Tochter eingekerkert hatte, wird bis Jahresende komplett aufgefüllt - man wolle das Verlies "dauerhaft vernichten". Bis zuletzt hatte es Spekulationen um einen Abriss des Hauses gegeben.

Als düstere graue Ruine ragt der zweistöckige Betonbunker in der Ybbsstraße in den Himmel - jahrelang wurde um den Abriss des Gebäudes oder eine mögliche andere Verwertung gerungen. Jetzt wurde hinter verschlossenen Türen des Amstettner Rathauses die Entscheidung gefällt: Der Keller soll - von der Straßenseite nicht einsehbar - vollständig mit Beton ausgegossen werden.

Experte: "Abriss hätte Rummel ausgelöst"
Damit kann der Besitzer - eine Bank - jegliches öffentliche Aufsehen vermeiden. "Ein tagelanger Abriss hätte sicherlich wieder einen riesigen internationalen Rummel ausgelöst", so ein Medienexperte.

Walter Anzböck, Masseverwalter im Konkurs über das Vermögen des lebenslänglich verurteilten Josef F., erklärte, die Entscheidung war in einer gemeinsamen Besprechung mit der Baubehörde unter Zuziehung des Konkursrichters sowie eines Baustatikers getroffen worden.

"Unbenutzbar, unbegehbar, vernichtet"
Demnach soll jener Bereich des Kellers, der von F. ohne Genehmigung errichtet worden war, mit fließfähigem Beton aufgefüllt werden, indem das Material über kleine Löcher in den Kellerdecken, die zu diesem Zwecke aufgebohrt werden, über Schläuche in die Räumlichkeiten gepumpt wird. Betont wurde, dass durch diese Vorgangsweise die Räumlichkeiten "vollkommen unbenutzbar, unbegehbar und dauerhaft vernichtet" werden. Gleichzeitig werde den statischen Erfordernissen des Objektes sowie der angrenzenden Gebäude Rechnung getragen.

Der gesamte technische Vorgang soll derart durchgeführt werden, "dass für Außenstehende kein wie immer gearteter Zugang sowie keine Besichtigung der Kellerräumlichkeiten möglich ist".

Tochter 24 Jahre lang als Sexsklavin gehalten
Der Fall F. war Ende April 2008 bekannt geworden. Josef F. hatte in dem Verlies seine Tochter 24 Jahre lang als Sexsklavin gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt. Drei der Kleinen durften ans Tageslicht und wurden adoptiert, die anderen wurden zu grausam gehaltenen Kellerkindern. Eines der Babys durfte überhaupt nur wenige Stunden leben: Es starb, weil F. ärztliche Hilfe verweigerte, und wurde - schon tot - in dem Ofen des Verlieses verbrannt.

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