Nach Jungfernfahrt

USA verlangen von China Erklärung zu Flugzeugträger

Ausland
11.08.2011 09:36
Nach der Testfahrt von Chinas erstem Flugzeugträger haben die USA Auskünfte über das Rüstungsprojekt gefordert. "Wir würden jede Art von Erklärung begrüßen, die China uns zu der Frage gibt, wofür es so eine Ausrüstung benötigt", sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums in Washington am Mittwoch. Es herrsche allgemein "Sorge" darüber, dass China in Rüstungsfragen nicht so transparent sei wie andere Staaten.

So würde China nicht so viele Angaben zu Rüstungsprojekten oder zum Militärbudget machen wie etwa die USA. "Wir hätten gerne ein offenes, transparentes Verhältnis in militärischen Angelegenheiten", sagte die Sprecherin.

Der erste Flugzeugträger Chinas war am Mittwoch von einer Werft im nordostchinesischen Dalian aus zu einer ersten Testfahrt aufgebrochen (siehe Infobox). Vor einem Monat hatte Peking erklärt, das 300 Meter lange Schiff solle für "wissenschaftliche Forschung, Experimente und Training" genutzt werden.

Träger wurde ursprünglich für Sowjet-Marine auf Kiel gelegt
Der Flugzeugträger war ursprünglich für die sowjetische Marine auf Kiel gelegt worden, die Arbeiten an dem damals "Warjag" genannten Schiff wurden aber mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 eingestellt. China soll die Schiffshülle - ohne Motor und elektrische Ausstattung - 1998 von der Ukraine gekauft haben. Bislang hat Peking kaum Angaben über das Schiff gemacht.

Chinas Nachbarstaaten und auch die USA verfolgen die Modernisierung und Aufrüstung der Streitkräfte des Landes mit großer Sorge. China macht zunehmend Besitzansprüche im ost- und südchinesischen Meer geltend, sehr zum Missfallen anderer Staaten mit ähnlichen Ambitionen. Auch die Taiwan-Frage gilt als heikel.

Möglicherweise müssen sich die Nachbarn und die USA aber auch keine allzu großen Sorgen wegen des chinesischen Flugzeugträgers machen. Das in russischen Diensten stehende Schwesterschiff der Kampfmaschine, die "Admiral Kusnezow", fällt vor allem durch permanente Werftaufenthalte auf, die sich obendrein stets in die Länge ziehen. Schuld daran sind offenbar massive Konstruktionsmängel am ersten und einzigen echten russischen Flugzeugträger. Der nächste Check samt größerer Umbauarbeiten ist für 2012 geplant - und soll satte fünf Jahre dauern.

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