Wieder nichts

Fluglotsenstreik in Deutschland erneut abgeblasen

Ausland
09.08.2011 12:02
Der erneut angedrohte Fluglotsenstreik in Deutschland ist in der Nacht auf Dienstag wenige Stunden vor seinem geplanten Beginn abgewendet worden - Reisende mussten sich dennoch auf Probleme im Flugverkehr einstellen. Einige Airlines und Flughäfen hatten bereits vor der Absage Vorkehrungen getroffen und etwa Flüge verschoben. Die Änderungen sollen aber minimal ausgefallen sein.

Nachdem bereits vergangene Woche ein Lotsenstreik quasi in letzter Sekunde abgewendet worden war (siehe Infobox), konnte auch diesmal die Situation entschärft werden - durch einen nächtlichen Schlichteranruf der Deutschen Flugsicherung. Zuvor hatten Arbeitsgerichte in zwei Instanzen den Streikaufruf der Gewerkschaft für rechtmäßig erachtet. Mit der Schlichtung beginnt nun eine neue Friedenspflicht, die einen möglichen Streik um mehrere Wochen verschiebt.

Keine gröberen Auswirkungen gemeldet
Trotz der Streik-Absage kam es zu kleineren Verschiebungen, gröbere Auswirkungen auf den Flugbetrieb wurden bis Dienstagmittag - bis auf wenige "Ausreißer" - aber nicht vermeldet. In der Hauptverkehrszeit am Morgen sei bei der Lufthansa alles "völlig reibungslos" gelaufen, erklärte ein Konzernsprecher. Die 1.800 für Dienstag geplanten Flüge dürften wie vorgesehen abheben.

Keine großen Probleme gab es auch an den Flughäfen. In Frankfurt seien lediglich einige Maschinen früher gestartet, sagte ein Sprecher. Vor allem Chartergesellschaften hatten beschlossen, ihre Maschinen noch vor dem geplanten Streikbeginn in die Luft zu bringen.

Auch in Stuttgart laufe der Betrieb normal. Der Flughafen hatte sich am Montag eine Ausnahmegenehmigung geholt, bis zu zehn Starts und Landungen vor 6 Uhr früh durchzuführen. Ebenso war in Köln die Abflugzeit einiger Flüge in die Nacht vorverlegt worden. In München musste einem Airport-Sprecher zufolge nur einer der insgesamt 1.100 angesetzten Flüge annulliert werden.

Lufthansa prüft Schadenersatzforderung
Den streikbereiten Fluglotsen droht nun dennoch möglicherweise Ärger mit der Lufthansa. Juristen untersuchen, ob Deutschlands größter Airline Schadenersatz zustehen könnte. Es gehe darum, dass allein schon die Ankündigung eines Streiks zu Verunsicherungen geführt habe, sagte ein Konzernsprecher am Dienstag. "Wir prüfen sorgfältig, wie viel Schaden wir hatten." Bereits nach dem ersten Streik-Anlauf der Fluglotsen in der vergangenen Woche hatte der Konzern angekündigt, Schadenersatzansprüche zu prüfen.

Die kleine Fluglotsen-Gewerkschaft GdF verlangt neben 6,5 Prozent mehr Gehalt auch mehr Einfluss auf Stellenbesetzungen und Arbeitsbedingungen der mehr als 5.000 Tarifbeschäftigten bei der Flugsicherung. Rund 1.900 von ihnen sind Fluglotsen. Der bundesweite Arbeitskampf der GdF war eigentlich für Dienstag zwischen 6 und 12 Uhr vorgesehen. Es hätte laut Flugsicherung keine Starts, keine Landungen und auch keine Überflüge geben können.

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