Vom See in die Oper

Der Gardasee und kultuereller Opern-Genuss in Verona

Reisen & Urlaub
06.08.2011 13:36
Das ist Italien von seiner schönsten Seite: Baden im klaren Gardasee, Bummeln in idyllischen Fischerorten und im romantischen Verona – und dann ab zum einzigartigen Kulturerlebnis in die Arena...

Zugegeben: Ein Geheimtipp ist diese Reisegeschichte nicht. Anlässlich seiner Itailen-Reise schwärmte Johann Wolfgang Goethe schon 1786 vom Gardasee, und seit Urlauber aus dem Norden Europas in den Süden strömen, um Wärme und leichtere Lebensart zu genießen, ist dieser Übergang von den Alpen in die Po-Ebene ein Lieblingsreiseziel. Surfer, Segler, Bergsteiger, Radfahrer, Golfer und auch weniger Sportliche genießen den See vom Frühling bis tief in den Herbst hinein.

Und auch das nahe gelegene Verona wird zu jeder Jahreszeit von Touristen gestürmt. Sie schlendern durch die engen Altstadtgassen, essen und trinken auf den großzügigen historischen Plätzen und drängen sich im Julia-Haus, um den berühmten Balkon, unter dem (angeblich) Shakespeares Romeo seine junge Geliebte anschmachtete, zu fotografieren, die rechte Brust der Julia-Statue zu berühren (bringt angeblich Glück) und ein Liebesbriefchen im Durchgang zum Hof zu hinterlassen. Die Liebes-Pilgerstätte ist überlaufen, der Souvenirverkauf lässt keinerlei romantischen Gefühle aufkommen, doch Verona ohne Romeo und Julia – das geht irgendwie nicht.

Operngenuss unter freiem Himmel
Wer's dennoch versäumt, muss aber nicht traurig sein – wohl aber, wer im Hochsommer in die Stadt oder ihre Umgebung kommt, ohne eine Aufführung in der weltberühmten römischen Arena zu besuchen.

Heuer findet das Opernfestival dort schon zum 89. Mal statt, bis zum 3. September wird abwechselnd eine von sechs populären Opern – "Aida" darf dabei nie fehlen – zur Freilicht-Aufführung gebracht. Ein Erlebnis, nicht nur für eingefleischte Musik- und Opernfans. Dort, wo vor 2000 Jahren vor 30.000 Schaulustigen Gladiatoren um ihr Leben kämpften, singen Solisten und Chor heute täglich vor 22.000 Zuschauern, wegen der einmaligen Akustik nach wie vor ohne Mikrofon und Verstärker.

Künstler und Technik arbeiten Hand in Hand
Das Publikum ist bunt gemischt, wer möchte, kann große Abendgarderobe anlegen, es sind aber auch Jeans und Pullover erlaubt. Familienclans kommen mit Picknickkörben, bei den berühmtesten Verdi-Arien und "Hits" wie dem Gefangenenchor aus "Nabucco" wird gern auch mitgesungen, Solisten bekommen Bravo-Rufe wie selten in einem großen Opernhaus: Hier lebt die Musik, hier ist sie noch Spektakel für alle, ein bisschen pompös, ein bisschen kitschig, von keiner Regietheater-Gedankenblässe angekränkelt. Ganz große Oper für alle.

Und eine Meisterleistung der Logistik: Eine ganze Armada von Schneidern, Tischlern, Schustern, Maskenbildnern, Bühnenbildnern und Arbeitern lässt das Spektakel wie am Schnürchen ablaufen, Auf- und Abbau durch den einzigen, fünf Meter hohen Aufgang funktionieren völlig "unitalienisch" perfekt, Künstler und Technik arbeiten Hand in Hand, Tag für Tag. Das Ergebnis ihrer Anstrengungen wirkt völlig unangestrengt, nach der Vorstellung strömen Tausende Besucher beglückt ins Freie und genießen oft noch stundenlang Bars und Cafés der Stadt.

Wer dann in ein Quartier am Gardasee – beispielsweise das neue Hotel Corte Valier am Südostufer, mit herrlichem Pool direkt am Strand und wenige Minuten zu Fuß vom idyllischen Fischerort Lazise entfernt – zurückkehrt, kann nicht anders als glücklich sein. Und den Urlaubstipp weitergeben, auch wenn er nicht "geheim" ist.

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