ImPulsTanz-Festival

Heftige Kritik wegen Baby auf Bühne des Volkstheaters

Österreich
04.08.2011 14:38
Für Aufregung bei dem Wiener Festival ImPulsTanz sorgen derzeit Vorwürfe gegen die belgische Gruppe "Ultima Vez" von Starchoreograf Wim Vandekeybus. Gegen Ende des zweifach aufgeführten Tanzstückes "Oedipus / Bet noir" (Bild) wurde ein Baby in die Vorführung integriert, das Kind lag dabei kurzfristig unbetreut auf der Bühne des Volkstheaters.

Zuschauer reagierten empört, die FP will gar wegen "Kindesmissbrauchs" die Staatsanwaltschaft einschalten - was ImPulsTanz-Sprecher Wolfgang Igler jedoch "in diesem Zusammenhang für absurd" hält.

"Wurde mit großer Sorgsamkeit gemacht"
"Das Kind hatte einen Schlussauftritt, der sich mir inhaltlich auch nicht ganz erschlossen hat", konzedierte Igler. Es sei aber höchstens 30 Sekunden auf der Bühne gelegen und habe ständigen Blickkontakt zur Mutter gehabt. "Das wurde mit großer Sorgsamkeit gemacht", bekräftigte der Sprecher, der die Situation als "unangenehm" beschreibt, vorerst aber nun einmal die konkreten Anschuldigungen abwarten will.

Den Vorwurf des "Kindesmissbrauchs" hält Igler angesichts der eigentlichen Bedeutung des Begriffs für "Wahnsinn": "Ich glaube, dass die FP von ihren tagespolitischen Katastrophen ablenken will und hier versucht, politisches Kleingeld zu machen."

Polizist im Publikum als Zeuge
Die Polizei ist von sich aus aktiv geworden, da ein Beamter Zeuge der Aktion war. Ermittelt werde gegen die Mutter des Kindes wegen Paragraph 92 des Strafgesetzbuches, des "Quälens und Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen".

Die MA36 wiederum hat das Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet, da das Festival in diesem Fall als Veranstalter eine Genehmigung des Jugendamtes einholen hätte müssen, das geprüft hätte, unter welchen Umständen was mit dem Kind gemacht werden darf und was nicht, wie es vonseiten der Magistratsabteilung für technische Gewerbeangelegenheiten, behördliche Elektro- und Gasangelegenheiten, Feuerpolizei und Veranstaltungswesen heißt. Es seien mehrere Anzeigen eingelangt, dem Festival droht eine Strafe von bis zu 7.000 Euro.

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