Mordanklage in Dubai

Arzt vor Prozess in Dubai: “Studiere ständig die Akten”

Österreich
04.08.2011 13:08
In Fall des in Dubai mit einer Mordanklage konfrontierten oberösterreichischen Arztes Eugen A. kommt es am Sonntag zu einer weiteren Verhandlung. Der Intensivmediziner macht sich seit Wochen mit der Sachlage vertraut. "Ich studiere ständig die Akten, um mich vorzubereiten", erklärte er am Donnerstag. Verwirrung herrscht allerdings darüber, was genau bei dem Gerichtstermin auf der Tagesordnung steht, zudem könnte der nahende Ramadan zu einer weiteren Vertagung bis September führen.

Dem 50-jährigen Intensivmediziner werden - wie berichtet (siehe Infobox) - der Tod eines querschnittgelähmten Patienten im Februar 2009 am Rashid Hospital in Dubai wegen angeblich unterlassener Hilfeleistung und die Gabe von Opiaten hoher Dosis zur Last gelegt. Laut eigenen Angaben hatte sich A. allerdings zum Zeitpunkt des Todes des Patienten bereits 36 Stunden außer Dienst und nicht mehr im Krankenhaus befunden.

"Die Fakten sprechen für mich"
Nach dem Vorfall arbeitete der Arzt in Abu Dhabi am Al Ain Hospital. Dort wurde wegen des anstehenden Verfahrens eine Suspendierung ausgesprochen. Das österreichische Außenministerium, Ärztekammer und andere Stellen bemühen sich im Hintergrund intensiv um eine Bereinigung der Affäre.

Der Intensivmediziner, den auch das Gutachten eines oberösterreichischen Experten entlastet, sieht die Fakten auf seiner Seite. "Ich stehe unter Mordanklage, obwohl die Fakten für mich sprechen", hatte der Arzt bereits Ende Juli erklärt. Die Affäre sei auf eine Intrige von zwei anderen Ärzten zurückzuführen.

Weitere Verzögerung wegen Fastenmonats Ramadan?
Nicht klar war am Donnerstag, worum genau es bei dem Gerichtstermin am Sonntag gehen wird bzw. wie weit das Verfahren dabei weiter betrieben wird. Offenbar sollen bei dem angesetzten Termin auch mehrere Fälle gleichzeitig behandelt werden. A.: "Wegen des Fastenmonats Ramadan kann es auch sein, dass der Prozess einfach auf September vertagt wird." Die Situation des Intensivmediziners ist jedenfalls mehr als unangenehm. Einerseits seien offenkundige medizinische Ungereimtheiten und Widersprüche enthalten. "Andererseits ist es extrem besorgniserregend, dass es trotzdem so weit kommen konnte", so der Arzt.

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