Dem 50-jährigen Intensivmediziner werden - wie berichtet (siehe Infobox) - der Tod eines querschnittgelähmten Patienten im Februar 2009 am Rashid Hospital in Dubai wegen angeblich unterlassener Hilfeleistung und die Gabe von Opiaten hoher Dosis zur Last gelegt. Laut eigenen Angaben hatte sich A. allerdings zum Zeitpunkt des Todes des Patienten bereits 36 Stunden außer Dienst und nicht mehr im Krankenhaus befunden.
"Die Fakten sprechen für mich"
Nach dem Vorfall arbeitete der Arzt in Abu Dhabi am Al Ain Hospital. Dort wurde wegen des anstehenden Verfahrens eine Suspendierung ausgesprochen. Das österreichische Außenministerium, Ärztekammer und andere Stellen bemühen sich im Hintergrund intensiv um eine Bereinigung der Affäre.
Der Intensivmediziner, den auch das Gutachten eines oberösterreichischen Experten entlastet, sieht die Fakten auf seiner Seite. "Ich stehe unter Mordanklage, obwohl die Fakten für mich sprechen", hatte der Arzt bereits Ende Juli erklärt. Die Affäre sei auf eine Intrige von zwei anderen Ärzten zurückzuführen.
Weitere Verzögerung wegen Fastenmonats Ramadan?
Nicht klar war am Donnerstag, worum genau es bei dem Gerichtstermin am Sonntag gehen wird bzw. wie weit das Verfahren dabei weiter betrieben wird. Offenbar sollen bei dem angesetzten Termin auch mehrere Fälle gleichzeitig behandelt werden. A.: "Wegen des Fastenmonats Ramadan kann es auch sein, dass der Prozess einfach auf September vertagt wird." Die Situation des Intensivmediziners ist jedenfalls mehr als unangenehm. Einerseits seien offenkundige medizinische Ungereimtheiten und Widersprüche enthalten. "Andererseits ist es extrem besorgniserregend, dass es trotzdem so weit kommen konnte", so der Arzt.
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