Dunkle Strukturen

Forscher vermuten auf Mars Ströme salzigen Wassers

Wissenschaft
04.08.2011 13:33
Aufgrund schmaler, dunkler Strukturen auf der Oberfläche des Mars, vermuten US-Wissenschaftler, dass es auf dem Roten Planeten Ströme mit salzigem Wasser gibt. Analysen von Bildmaterial hätten saisonale Veränderungen im Marsgestein ergeben, berichten Forscher um Alfred McEwen von der University of Arizona im Fachjournal "Science". Sie glauben, dass in diesen Rinnen entlang steiniger Hänge Salzwasser fließt.

Entdeckt haben die Forscher die länglichen Strukturen auf Bildern, die von einer Kamera an Bord der NASA-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter stammen. Wiederholte Aufnahmen zeigten, dass diese vorwiegend in den warmen Marsmonaten erscheinen, in der kalten Jahreszeit dagegen nicht. Für das US-amerikanische Forscherteam sind Ströme von Salzwasser die plausibelste Erklärung für diese jahreszeitlich unterschiedlichen Verformungen, wenngleich sie keinen eindeutigen Beweis dafür liefern.

Salz setzt den Gefrierpunkt von Wasser herab. Die Forscher haben die dunklen Rinnen in Bereichen gefunden, in denen Wasser mit einem Salzgehalt vergleichbar dem der Ozeane unserer Erde fließen könnte. Reines Wasser dagegen wäre in diesen Temperaturbereichen nicht flüssig. Die von ihnen entdeckten Rinnen könnten nach Meinung der Forscher die ersten bekannten wasserführenden Strukturen auf dem Mars sein. Bei spektrometrischen Untersuchungen einiger solcher Strukturen wurden jedoch keine Spuren von Wasser gefunden.

Weitere Experimente notwendig
Eine mögliche Erklärung ist nach Ansicht der Forscher, dass das Wasser an der Gesteinsoberfläche sehr schnell trocknet oder gar in tieferen Schichten fließt. Außerdem sei nicht die Feuchtigkeit, sondern durch das Wasser veränderte Gesteinsstrukturen die Ursache für die dunkle Farbe, erklärte Planeten-Geologe McEwen. Der Initiator des Forschungsprojekts erhofft sich wichtige Informationen über mögliches Leben auf dem Roten Planeten und die Herkunft von Wasser. Dafür seien jedoch weitere Beobachtungen und Experimente notwendig.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Spekulationen über Art und Größe von Wasservorkommen auf dem Mars, dessen Durchmesser von 6.794 Kilometern nur etwa halb so groß ist wie der unseres Heimatplaneten. Da der Marsäquator ähnlich geneigt ist wie der irdische, gibt es auch auf dem Nachbarplaneten Jahreszeiten. Ähnlich wie die Erde hat der Mars Polkappen. Die Temperaturen schwanken etwa zwischen minus 125 und plus 35 Grad Celsius.

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