Kreativ und günstig

Junger Look für alte Fliesen

Wohnkrone News
05.08.2011 10:55
Ob in Küche oder Bad, kaum eine Wohnung kommt ohne Fliesen aus. Das Problem dabei: Nicht immer treffen die guten Stücke den Geschmack der jeweiligen Bewohner. Oder man sieht den Fliesen einfach den Zahn der Zeit an. Eine Neuverfliesung ist mit viel Staub, Zeitaufwand und nicht zuletzt auch mit kräftigen Kosten verbunden. Doch es geht auch anders. krone.at verrät, wie man alte oder ungeliebte Fliesen wieder zum Glänzen bringt.

Fliesen haben viele praktische Vorteile: Sie sind hygienisch, im Regelfall leicht zu reinigen und wasserabweisend. Der Nachteil liegt meist in der Optik. Um sich an Fliesen sattzusehen, müssen sie nicht einmal in die Jahre gekommen sein. Oft reicht es schon aus, dass die „tolle Farbe“, die man vor Jahren gewählt hat, heute einfach nicht mehr gefällt. Oder man zieht in eine neue Wohnung ein, in der der einzige wirkliche Störpunkt das rosa Rosenmuster der liebevoll verfliesten Wände ist. Aber auch schlicht weiße Fliesen können nach einiger Zeit leicht als „steril“ und fad empfunden werden.

Hässliche Fliesen sind aber kein Schicksal, mit dem man leben muss, will man sich nicht den Aufwand einer kompletten Neuverfliesung antun. Denn das Herausschlagen der alten Fliesen ist mit einigem Staub und Dreck verbunden und auch die Neuverfliesung kann sich recht heftig im Haushaltsbudget niederschlagen.

Um auch alten oder optisch störenden Fliesen wieder zu neuem Wohn-Glanz zu verhelfen, stehen mittlerweile einige andere – und kostengünstigere - Möglichkeiten zur Verfügung.

  • Fliese auf Fliese verlegen: Ist der alte Untergrund noch tragfähig, können neue Fliesen über die alten verlegt werden. Vorteil: Man erspart sich das Herausreißen der alten Fliesen. Nachteil: Finanzielle Ersparnis bringt die Sache nicht wirklich, denn Experten raten, diese Arbeit unbedingt von einem professionellen Handwerksbetrieb durchführen zu lassen.
  • Fliesen neu lackieren: Mittlerweile gibt es spezielle Farbsysteme, die eigens für das Lackieren von Fliesen konzipiert wurden. Vorteil: auch selbst relativ einfach (mit gutem Material und geeigneter Anleitung!) durchzuführen. Nachteil: Bei Mietwohnungen sollte vorab die Zustimmung des Vermieters eingeholt werden, um bei einem etwaigen Auszug Wiederherstellungsansprüche zu vermeiden.
  • Fliesen-Deko-Klebefolien ist die billigste und einfachste Möglichkeit, neuen Pepp auf alte Fliesenwände zu bringen. Es stehen eine Vielzahl von unterschiedlichsten Motiven zur Verfügung – von der kleinen Bordüre bis hin zu ganzen Mosaikmustern, mit denen der gesamte Fliesenspiegel geändert werden kann. Vorteile: ciele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, leichtes Aufbringen und geringe Kosten. Zusätzlich können diese Aufkleber auch jederzeit leicht wieder entfernt werden. Nachteile: so gut wie keine – ein wenig Freude an kreativen Eigen-Dekor-Zusammenstellungen und ein wenig Gefühl für die Gesamtwirkung sollte man jedoch mitbringen.
  • Kreative Eigendekorationen: Ein heißer Profi-Tipp für alle, die weder neu verfliesen noch lackieren oder Fliesen-Tatoos an den Küchen- oder Badezimmerwänden wollen: Die unansehliche Fliesenwand kann auch mit einer färbigen Sicherheitsglaswand oder einer hinter Sicherheitsglas angebrachten Fototapete „versteckt“ werden. Deko-Fans stehen mehrere Varianten zur Verfügung: Mittels Heißluftkleber werden nach persönlichen Vorlieben verschiedenste Gegenstände an die Fliesen angebracht. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Von kleinen Gegenständen wie etwa Muscheln oder schönen Steinen bis hin zum Spannen von Fischernetzen im Bad ist alles möglich.

Eine gute Vorbereitung für Streichen und Kleben
Gleich, ob die Fliesen einen neuen Lack erhalten oder mittels Fliesen-Klebefolien verschönt werden sollen – das Wichtigste ist dabei eine gründliche Vorbehandlung der alten Fliesen und Fugen. Sämtliche Kalk-, Fett- und Seifenreste müssen entfernt werden, da später sonst weder Klebefolien noch die neue Farbe halten. Für diese Spezialreinigung gibt es eigene Produkte. Für ein späteres Lackieren empfiehlt es sich auch, altes Silikon zu entfernen. Soweit möglich, sind auch die Armaturen vor dem Start der Verschönerungsaktion abzumontieren.

Versichern zwar die Hersteller der speziellen Fliesenlacke, dass ein vorheriges Aufrauen des Untergrundes für die Haltbarkeit der Farbe nicht Voraussetzung ist, so raten Heimwerker-Profis dennoch dazu. Dieser Staub muss natürlich dann auch gründlich entfernt werden. Wie bei jedem anderen Anstreichprojekt auch, sind die Ränder der Arbeitsfläche abzukleben.

Tipp: Vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn an einer unauffälligen Stelle nicht nur die Farbwirkung, sondern auch die tatsächliche Haltbarkeit der Farbe prüfen.

Fliesen lackieren
Herkömmliche Wandfarben perlen auf der glatten Keramikoberfläche einfach ab. Die speziellen Fliesenlacke bestehen daher aus zwei Komponenten: einer Grundierung, die im ersten Arbeitsschritt aufgetragen wird, und dem eigentlichen Lack. Erst wenn die Grundierung völlig getrocknet ist (Herstellerangabe! Im Regelfall einige Stunden) kann mit dem eigentlichen Streichen begonnen werden. Bewährt haben sich Schaumstoffrollen zum Auftragen der Farbe, da hier die gleichmäßigsten Ergebnisse erzielt werden (Pinsel für kleine Ecken und Kanten). Viele angebotene Lacke müssen für ein optimales Ergebnis zwei- bis dreimal aufgetragen werden. Abschließend kann auch ein entsprechender transparenter Speziallack verwendet werden, um die Fliesen besonders strapazierfähig zu machen. Wenn der Lack gründlich durchgetrocknet ist, wird abschließend neu silikonisiert.

Tipp: Im Baumarkt nach verschiedenen Lack-Systemen, deren Verarbeitung und auch nach Erfahrungen anderer Kunden mit den unterschiedlichen Systemen erkundigen.

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