Suche nach Täter

“Halsbombe” war sehr aufwendige Attrappe

Ausland
04.08.2011 08:07
Die vermeintliche Bombe am Hals einer in Sydney überfallenen Millionärstochter hat sich als eine "sehr aufwendige Attrappe" entpuppt, wie der stellvertretende Polizeichef Mark Murdoch bestätigte. Die 18-jährige Madeleine Pulver (im Bild) war erst kurz vor Mitternacht nach zehnstündigem Drama befreit worden. Ein bislang Unbekannter war in die Villa eingedrungen und hatte der Schülerin die Vorrichtung mit Ketten an den Hals gelegt.

Die Polizei hielt sich mit Einzelheiten zurück, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. "Der Eindringling hinterließ Anweisungen", sagte Murdoch. "Sie waren sehr präzise und so geschrieben, dass wir glauben mussten, es mit einer echten und ernsten Bedrohung zu tun zu haben."

Madeleine durfte Polizei alarmieren
"Versuche die Kabel zu durchtrennen und sie wird explodieren", so die Warnung in der zweiseitigen, handgeschriebenen Nachricht, die keine Geldforderung enthalten haben soll, berichtet die Tageszeitung "Herald Sun" in ihrer Onlineausgabe. Der Unbekannte soll seinem Opfer erlaubt haben, die Polizei zu alarmieren, wies sie aber an, den Behörden keine Details über ihn oder ihr Gespräch zu verraten. Er könne dies überprüfen, da er Wanzen in der Villa platziert habe, soll der Bombenleger der Schülerin gedroht haben.

Erst zehn Stunden später endete das Drama für die 18-Jährige, deren Familie zu den reichsten Einwohnern der australischen Metropole zählt. Ihr Vater betreibt ein erfolgreiches Softwareunternehmen, zu dessen Kunden u.a. auch das amerikanische Verteidigungsministerium zählen soll. Die Familie hatte erst vor Kurzem, aus ihrer Wahlheimat New York nach Sydney zurückgekehrt, die Villa in dem Nobelviertel Mosman bezogen.

Madeleine hatte während den zehn Stunden mit der vermeintlichen Bombe um den Hals keinen Kontakt zu ihren Eltern, die in sicherem Abstand zu der Villa um das Leben ihrer Tochter bangen mussten. Die 18-Jährige wurde während der dramatischen Befreiungsaktion von speziell ausgebildeten Beamten betreut, die sie auch mit Essen und Trinken versorgten. Nach ihrer Befreiung wurde das Mädchen ins Krankenhaus eingeliefert, konnte dieses aber mittlerweile bereits wieder verlassen.

Täter von TV-Serie inspiriert?
In der Zwischenzeit läuft die Jagd nach dem Täter auf Hochtouren. Rätsel gibt der Polizei nach wie vor auf, warum ausgerechnet die Pulvers zur Zielscheibe des Unbekannten wurden. Es habe bisher keinen Kontakt zu dem Mann gegeben, die Ermittlungen seien aber im Gange, versicherte Murdoch.

Die Vorgehensweise des Mannes würde verstörende Ähnlichkeit mit einer Folge der Krimiserie "Hawaii Five-O" aufweisen, sagte indessen der Top-Sicherheitsexperte John Moncrieff. Eine kürzlich ausgestrahlte Episode der Sendung könnte dem Ex-Polizisten zufolge den Unbekannten zu seiner Tat inspiriert haben.

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