Im Orion-Nebel

“Herschel” weist erstmals O2-Moleküle im All nach

Wissenschaft
02.08.2011 11:41
Mithilfe des europäischen Weltraumteleskops "Herschel" ist Forschern jetzt erstmals der Nachweis von Sauerstoff-Molekülen im All gelungen. Gefunden wurde der molekulare Sauerstoff mithilfe von speziellen Infrarot-Detektoren an Bord von "Herschel" im Orion-Nebel, einem der aktivsten Sternentstehungsgebiete in der galaktischen Nachbarschaft unserer Sonne.

Einzeln Sauerstoff-Atome sind im Weltall weit verbreitet und vor allem rund um massereiche Sterne zu finden. Molekularer Sauerstoff aber, wie er zu knapp 21 Prozent in der Luft, die wir atmen, enthalten ist, konnten die Astronomen bis dato außerhalb der Erde nicht nachweisen.

"Sauerstoff wurde in den 1770er-Jahren entdeckt, aber es hat mehr als 230 Jahre gedauert, bis wir endlich mit Gewissheit sagen können, dass dieses sehr einfache Molekül (kleines Bild rechts) im Weltall existiert", sagte Paul Goldsmith, "Herschel"-Projektwissenschaftler bei der NASA-Agentur Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena. Goldsmith ist Hauptautor einer kürzlich im Fachblatt "Astrophysical Journal" erschienenen Arbeit, die sich mit den Ergebnissen der Analyse der "Herschel"-Daten auseinandersetzt.

Sauerstoff in Wassereis gebunden?
Die Forscher vermuten, dass Sauerstoff in Wassereis, das winzige Staubpartikel umhüllt, eingeschlossen ist. Die nun von "Herschel" entdeckten Sauerstoff-Moleküle seien wohl entstanden, weil das Eis durch die Strahlung von Sternen geschmolzen sei und so Wasser freigesetzt habe, aus dem schließlich die Sauerstoffmoleküle entstanden seien.

Das erkläre zwar, wo ein Teil des Sauerstoffs, der - nach Stand der Wissenschaft - das dritthäufigste Element im Universum ist, versteckt sei, nicht aber, warum man bislang nur sehr kleine Mengen finde, so die Forscher. "Das Universum hält immer noch viele Geheimnisse für uns bereit", so Goldsmith.

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