Wie unter anderem "PC Games" berichtet, wurde die große Neuigkeit bei einem Vor-Ort-Termin Ende Juli in Kalifornien vorgestellt. "Diablo 3" wird zwei Auktionshäuser beinhalten, zwischen denen der Spieler frei wählen kann. Bei beiden kann der Gamer sowohl einen Startpreis als auch einen Sofortkaufpreis festlegen. In einem Auktionshaus bezahlt der Spieler mit In-Game-Währung, virtuellem Gold, im zweiten kauft er die Waren mit echtem Geld. Dieses wird über Online-Bezahldienste überwiesen, was völlige Anonymität und Sicherheit ermöglichen soll. Nach der Bezahlung wird das Geld automatisch an den Verkäufer überwiesen, gleichzeitig erhält der Käufer die Ware. Auf Betrüger hereinzufallen soll damit ebenso unmöglich sein wie der Diebstahl von Kontodaten.
Wie das Angebot angenommen werden wird, darüber herrscht bei Blizzard noch Rätselraten. Das Unternehmen selbst will keine Angebote in die Auktionshäuser einstellen und auch die Preise nicht steuern - die Spieler allein sollen den Markt regulieren.
Blizzard will Goldfarmern nicht mehr das Feld überlassen
Blizzard wurde dabei nicht müde zu betonen, dass das Auktionshaus, in dem Waren gegen echtes Geld gehandelt werden, nicht bei "World of Warcraft" zum Einsatz kommen wird. Dort sind der Verkauf von Charakteren, Gold und Items verboten, dennoch muss sich der Konzern damit täglich herumschlagen: Professionelle "Goldfarmer" aus Ländern wie China produzieren - meist unter schlimmen Bedingungen für die unterbezahlten, tagelang vor den Computern gefangenen Arbeiter - riesige Mengen virtuelles Gold und sammeln seltene Items. Im Internet werden die Waren anschließend an "WoW"-Spieler verkauft. Dabei kommt es häufig zu Datendiebstahl oder Betrüger liefern trotz Bezahlung nicht. Zu allem Überfluss verdienen sich die Betreiber der virtuellen Sweatshops eine goldene Nase, während Blizzard durch die Finger schaut.
Einstell- und Verkaufsgebühr für Blizzard
All diesen Problemen soll in "Diablo 3" der Garaus gemacht werden. Blizzard hat sich vor allem für das System entschieden, um damit einen Anteil an den virtuellen Verkäufen einzustreichen. Für jede eingestellte Auktion verlangt das Unternehmen nämlich eine kleine, unabhängig vom Kaufpreis festgelegte Gebühr. Wird das Iterm verkauft, fällt eine weitere Gebühr an, die Höhe steht noch nicht fest. Eventuell könnte auch für das Online-Bezahlsystem, eine Möglichkeit wäre zum Beispiel PayPal, eine Zahlung fällig werden, allerdings steht dies laut Blizzard noch nicht fest.
Einnahmequelle für Spieler, vor allem aber Goldfarmer
Doch Spieler müssen nicht nur bezahlen, theoretisch können sie auch Geld verdienen: Wer einen Gegenstand verkauft, kann sich die Einnahmen auf sein Konto überweisen lassen. Zudem ist es möglich, damit die "E-Balance" - das virtuelle Konto - in Blizzards Online-Dienst Battle.net aufzubessern. Darüber können Spiele gekauft (zum Beispiel die monatliche Gebühr für "World of Warcraft") oder neue Auktionen finanziert werden. Nutzen wird das neue System jedoch voraussichtlich nicht dem Durchschnittsspieler, sondern vor allem professionellen Goldfarmern, die damit erstmals legal virtuelle Waren verkaufen können.
"Diablo 3" auch ohne Auktionshaus 100 Prozent spielbar
Trotz der Neuerung verspricht Blizzard, "Diablo 3" sei auch ohne Nutzung des Auktionshauses zu 100 Prozent spielbar, wer darauf verzichte, habe die gleichen Chancen und genauso viel Spielspaß. Eine Auswirkung könnten gekaufte Items höchstens in den PVP-Arenen haben, allerdings stellen diese lediglich einen kleinen Nebenaspekt des Games dar.
Online-Zwang könnte Spieler verärgern
Eine weitere Neuerung im Vergleich zu "Diablo 2" ist, dass der Spieler beim Nachfolger, der vermutlich nicht mehr 2011, sondern 2012 erscheinen wird, über eine permanente Internetverbindung verfügen muss - offline zu spielen wird nicht möglich sein. Damit sollen nicht nur Raubkopierer unschädlich gemacht werden, sondern auch Cheater.
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