"Es ist ein Schock"

Familie von Bub appelliert an Dieb von Prothese

Niederösterreich
28.07.2011 17:03
Als hätte es der kleine Alexander aus dem südlichen Niederösterreich nicht ohnedies schon schwer genug. Er kam ohne rechte Hand zur Welt, meistert tapfer den Alltag. Jetzt das Unfassbare: Während einer Fahrt mit der Straßenbahn in Wien wurde dem von seinem Vater begleiteten fünfjährigen Buben seine 17.000-Euro-Prothese gestohlen. Die Familie von Alexander appelliert nun an das Gewissen des Diebes.

"Wir stehen immer noch unter Schock", schildert Vater Manfred F. beim "Krone"-Lokalaugenschein in der Gemeinde Pottendorf-Landegg am Neufeldersee. "Der Dieb weiß sicher gar nicht, was er angerichtet hat."

Nur Prothese und Unterlagen in gestohlener Tasche
Alexander braucht die Prothese für Tätigkeiten wie Lego-Spielen oder Fahrradfahren. Auch der Schulstart scheint fraglich, wenn der Behelf für den rechten Arm nicht mehr auftaucht. "In der Tasche waren nur Spitalsunterlagen und die Prothese. Es kann niemand etwas damit anfangen, deswegen habe ich die Hoffnung, dass das jemand abgibt", so der Vater.

Zwar braucht der Bub die Prothese nicht ständig, aber er sollte sie regelmäßig tragen, um sich an die komplizierte Mechanik zu gewöhnen. "Umso länger er sie nicht trägt, umso schwerer tut er sich dann wieder." Die Anpassung einer neuen Prothese nehme Monate in Anspruch. "Die Anfertigung dauert lange, und bis sie endlich passt, dauert es." Dazu komme, dass man jetzt gerade einen passenden Schaft gefunden habe.

Diebstahl in Straßenbahn
Die verhängnisvollen Ereignisse im Rückblick: Am Mittwoch fährt der 52-jährige Gemeindebeamte mit seinem Sohn nach Wien, um beim Orthopäden die für Alexander angefertigte künstliche Hand nachstellen zu lassen. Auf dem Rückweg mit der von Alexander so heißgeliebten Straßenbahn nach Hietzing kommt es zum Diebstahl.

"Ich traf in der Bim-Garnitur durch Zufall einen Bekannten, den ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte", schildert F. "Wir plauderten angeregt, und das muss ein Unbekannter ausgenutzt haben. Als wir gegen 10.15 Uhr bei der Station Preyergasse aussteigen wollten, bemerkte ich, dass die am Boden abgestellte Umhängetasche nicht mehr da war."

Vermutlich ohne es zu wissen, hatte sich der mutmaßliche Täter mit dem 17.000 Euro teuren medizinischen Gerät aus dem Staub gemacht. Die Familie und die Wiener Exekutive appellieren nun an das Gewissen des Diebes und hoffen auf Hinweise.

Allfällige Finder werden gebeten, die Polizeiinspektion Lainzer Straße unter der Telefonnummer 01/31310-45360 zu verständigen.

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