Leiche zerstückelt

Tätowierer gesteht brutalen Mord an Salzburger Raoul S.

Salzburg
20.07.2011 17:35
Der Mord am 31-jährigen Salzburger Raoul S. (Bild), dessen zerstückelte Leiche in Berlin entdeckt worden war, ist geklärt. Ein Tätowierer-Kollege des Österreichers habe die Bluttat gestanden, erklärte Oberstaatsanwalt Michael von Hagen am Mittwoch in der deutschen Bundeshauptstadt. Grund für den Mord war demnach ein Streit nach einem gemeinsamen Trinkgelage.

Der Mord hat sich laut Polizei in der Nacht auf den 6. Juli in der Wohnung der Freundin des Tatverdächtigen im Berliner Stadtteil Köpenick ereignet. Todesursache sei "massive Gewalt" gegen den Kopf gewesen. Offenbar waren die beiden Männer nach einem Trinkgelage mit Fäusten aufeinander losgegangen. "Die Leiche wurde danach in Einzelteile zerstückelt, um möglichst unauffällig den Leichnam zu beseitigen", sagte von Hagen. "Es gibt Anhaltspunkte, dass der Leichnam zersägt wurde."

Die Mordkommission hatte den Verdächtigen, einen 29-jährigen US-Amerikaner, aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung ausgeforscht. Die Ermittler holten den Tätowierer am Dienstag aus dessen Wohnung im Stadtteil Oberschöneweide zunächst zu einer Zeugeneinvernahme ab. "Er hat aber gestanden, den 31-Jährigen im Streit niedergeschlagen zu haben, wobei er tödliche Verletzungen erlitten hat", teilte die Polizei mit.

Blutspuren in Wohnung gefunden
Ein Ermittler erklärte, dass in der Wohnung in Köpenick Blutspuren des Opfers gefunden wurden. "Warum es zu dem Streit kam, wissen wir noch nicht genau. Der Verdächtige hat noch nicht alles erzählt." Ob das Motiv Eifersucht war, darüber könne man nur spekulieren, sagte der Polizist. Eine Säge, mit der die Leiche offenbar zerstückelt wurde, sei noch nicht sichergestellt worden, sagte der Ermittler.

Den ersten grausamen Fund machte am 7. Juli ein Fischer. Teile des stark tätowierten Körpers tauchten an jenem Donnerstag an der Tabbertstraße 13 und am darauffolgenden Tag an der Edisonstraße 1 in der Spree in Berlin auf, und zwar jeweils bei der Treskowbrücke in Oberschöneweide. Die zerstückelten Überreste waren in zwei schwarzen Rollkoffern und in Plastiksäcken verstaut. Den Kopf des Toten fand am 12. Juli eine Spaziergängerin am Ufer des Schäfersees in Berlin-Reinickendorf. Der Kopf steckte in einem blauen Müllsack.

Vor einem halben Jahr nach Berlin gezogen
Raoul S. – selbst begeisterter Tätowierer – war laut Freunden in der Szene sehr bekannt und beliebt. Erst vor einem halben Jahr hatte er Österreich den Rücken gekehrt. Er zog nach Berliner-Pankow, um in einem bekannten Piercing- und Tattoo-Studio zu arbeiten.

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