An Airport gerettet

45 Papageien aus Schmuggel-Eiern sind wohlauf

Niederösterreich
18.07.2011 11:11
Von 74 Eiern, die Mitte April am Flughafen Wien-Schwechat beschlagnahmt worden waren (siehe Infobox), konnten im Tiergarten Schönbrunn 45 Vögel aufgezogen werden. Jetzt, wo die geschlüpften Vögel voll gefiedert sind, wurde der anfängliche Verdacht bestätigt: Es handelt sich um zwei gefährdete Arten, die Jamaika- und die Rotspiegelamazone, so der Zoo am Montag.

Der Zoll am Airport hatte die 74 Eier im April im Gepäck zweier Jamaika-Urlauber beschlagnahmt und im Anschluss der Formalitäten an den Tiergarten übergeben. Die beiden Slowaken hatten die zerbrechliche Fracht in Keksschachteln und einer Kokosnuss versteckt.

Genaues Protokoll über Gewicht und Zustand jedes Vogels
Für den Tiergarten Schönbrunn war der Fund durchaus eine Herausforderung. "Innerhalb kürzester Zeit mussten Teams aus erfahrenen Pflegern gebildet, Räumlichkeiten adaptiert, Brutschränke angeschafft und Futter besorgt werden. Bis zu zehn Pfleger sind im Einsatz", berichtete Zoodirektorin Dagmar Schratter.

Anfangs mussten die Küken rund um die Uhr alle zwei Stunden gefüttert werden. Auch der Verwaltungsaufwand sei groß. Über Gewicht, Futteraufnahme und Allgemeinzustand jedes Vogels wird genau Buch geführt. Bei so seltenen Tieren sind alle Daten wertvoll und bieten die Chance, mehr Wissen über diese gefährdeten Arten zu bekommen.

Neben Papageien-Aufzuchtfutter bekommen die Jungvögel bereits feste Nahrung wie Zwieback, Keimlinge, Gemüse, Samen und Obst. Die meisten fressen schon zum Großteil selbstständig. In Flugvolieren hinter den Kulissen perfektionieren sie ihre Kletter- und Flugkünste, bis sie in einigen Wochen für die Besucher zu sehen sein werden.

Erhaltungszuchtprogramm geplant
"Der Tiergarten Schönbrunn wird von beiden Arten einige Tiere behalten. Die restlichen Papageien werden an andere wissenschaftlich geführte Zoos abgegeben", so Schratter über die weitere Vorgehensweise. Außerdem sei geplant, ein Erhaltungszuchtprogramm aufzubauen.

Der kommerzielle Handel mit Jamaika- und Rotspiegelamazonen, die ausschließlich in dem karibischen Inselstaat vorkommen und durch Abholzung sowie Siedlungsbau bedroht sind, ist verboten. Da aber Liebhaber bereit sind, einen hohen Preis für diese Tiere zu zahlen, ist der Schmuggel ein lukratives Geschäft.

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