Blitze, Sturm, Flut

Wieder schwere Unwetter und Großeinsatz in OÖ

Oberösterreich
11.07.2011 10:35
Unwetter haben in der Nacht auf Montag in Oberösterreich zahlreiche Keller überflutet, Dächer abgedeckt und Bäume umgeknickt. 4.500 Feuerwehrleute waren an über 400 Einsätzen beteiligt. Blitzschläge lösten mehrere Brände aus. Drei Personen erlitten dabei Rauchgasvergiftungen, eine 70-jährige Altbäuerin bekam durch die Aufregung Herzprobleme und musste ebenfalls ins Spital. Bis zu 35.000 Haushalte waren ohne Strom.

Am stärksten betroffen waren das Inn- und das Mühlviertel sowie der Zentralraum, wie eine Einsatzübersicht des oberösterreichischen Landesfeuerwehrkommandos zeigt. In den Innauen bei Mining (Bezirk Braunau) wurden die Autos zweier Fischer von umgestürzten Bäumen blockiert. Erst nachdem die Feuerwehr die Straße freigemacht hatten, konnten die Männer nach Hause fahren.

In Zell an der Pram (Bezirk Schärding) stand eine Unterführung unter Wasser und musste ausgepumpt werden. In Moosham (Bezirk Ried) deckte der starke Wind das Dach eines Kunstdüngerlagers ab. Das Gebäude musste provisorisch gesichert werden, damit die dort aufbewahrten Substanzen nicht in Kontakt mit Wasser kamen.

In Engerwitzdorf (Bezirk Urfahr-Umgebung) setzte ein Blitzschlag einen Zählerkasten in einem Wohnhaus in Brand. Der 32-jährige Hausbesitzer entdeckte den Glimmbrand und verständigte die Feuerwehr. Er, seine fünfjährige Tochter und sein 60-jähriger Vater erlitten Rauchgasvergiftungen und mussten ins Spital.

Auch in Atzbach (Bezirk Vöcklabruck) dürfte ein Blitz einen Brand ausgelöst haben. Teile des Wirtschafts- und des Wohntraktes eines Bauernhofs wurden stark beschädigt, ein Auto und ein Anhänger ein Raub der Flammen. Es gab zwar keine Verletzten, aber die 70-jährige Altbäuerin musste nach der Aufregung mit Herzproblemen ins Spital gebracht werden.

Eine weitere Folge der Unwetter waren Stromausfälle. Laut Landesversorger Energie AG waren bis zu 35.000 Haushalte ohne Strom, in den frühen Morgenstunden waren es noch 3.000.

Wieder 950.000 Euro Schaden durch Hagel und Flut
Die Unwetter sollen einen Schaden von rund 950.000 Euro an landwirtschaftlichen Flächen angerichtet haben. 6.500 Hektar sind betroffen. Hagelschlossen mit einem Durchmesser von bis zu drei Zentimetern zerstörten vor allem Getreide, Raps, Grünland und Gemüse. Auch einige Mohnkulturen wurden beschädigt.

"Allein in Oberösterreich wurden in diesem Jahr bisher 20.500 Hektar landwirtschaftliche Fläche zum Teil zerstört. Der Gesamtschaden beträgt heuer bereits rund 4,4 Millionen Euro", so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger. Für die Bauern im Bundesland sei es das fünfte massive Hagelunwetter gewesen.

Schwere Gewitter auch in der Nacht auf Sonntag
Bereits in der Nacht auf Sonntag hatte es in Oberösterreich heftige Gewitter gegeben - sie beschränkten sich großteils auf das Mühlviertel und den Zentralraum. Ein Brand und mehrere ausgepumpte Keller - so die Bilanz der Feuerwehren.

Vor allem in Rohrbach hatte eine regelrechte Sintflut eingesetzt - innerhalb von zwei Stunden gab es 56 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. In der Vorderweißenbacher Ortschaft Amesschlag ging dann um 3 Uhr früh ein hölzerner Kälberunterstand auf einer Weide in Flammen auf, Auslöser war ein Blitz.

Bild: krone.at-Leserreporter Manuel Bauer aus St. Florian am Inn im Bezirk Schärding berichtete in der Nacht auf Montag von über 30 Blitzen innerhalb einer Minute - einen hat er erwischt.

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