Griechen-Minister:

“Es wird kein Euro der Österreicher verloren gehen”

Österreich
07.07.2011 14:13
Der griechische Außenminister Stavros Lambrinidis ist am Donnerstag in Wien mit seinem Amtskollegen Michael Spindelegger zusammengetroffen. Dabei nützte Lambrinidis die Gelegenheit, um Werbung für sein Land zu machen. Zudem versuchte er angesichts der Finanznot Athens und der Milliardenhilfen von EU und IWF, besänftigende Worte zu finden: "Es wird kein einziger Euro, der von Österreichern in Griechenland investiert wird, verloren gehen. Das ist eine Verpflichtung und ein Versprechen."

Lambrinidis zeigte aber auch Verständnis dafür, dass es in Europa wegen der Griechenland-Krise teilweise Wut und Ungeduld gebe. Dies führte er darauf zurück, dass Griechenland in der Vergangenheit seiner Verantwortung gegenüber seinen Bündnispartnern nicht nachgekommen sei. In diesem Punkt habe sich Griechenland in den vergangenen Jahren aber stark verändert: So werde das zweite Sparpaket, das kürzlich vom griechischen Parlament beschlossen wurde, "ohne die geringste Verspätung" umgesetzt, versprach der griechische Außenminister.

Spindelegger wertete die Spar- und Privatisierungsvorhaben Athens als "sehr mutig". Er hoffe, dass es mit dieser "Reformagenda" gelingen werde, "Griechenland in andere Fahrwasser zu bringen".

Hoffnung auf österreichische Investments
Lambrinidis betonte außerdem, dass die Entwicklung seines Landes ebenso notwendig sei wie die Konsolidierung. Es gebe in den kommenden Monaten viele Möglichkeiten für "seriöse Investments". Es sei "seine Hoffnung und sein Wunsch", dass führende österreichische Unternehmen in Griechenland investieren.

Spindelegger betonte, dass österreichische Unternehmen prinzipiell interessiert seien und ihnen seriöse Informationen dafür zur Verfügung gestellt werden sollten. Laut dem griechischen Minister gibt es eine Liste von Unternehmen, die für die Privatisierung vorgesehen oder für Beteiligungen offen sind.

Schließlich richtete Lambrinidis noch einen Appell an die gesamte österreichische Bevölkerung und warb für das Urlaubsziel Griechenland. "Ich freue mich darauf, so viele Österreicher wie möglich in meinem Land begrüßen zu dürfen und auch dadurch zu helfen, die starke Beziehung zwischen unseren Ländern weiter zu verbessern."

Gemeinsames Bekenntnis zu EU-Erweiterung
Am Ende der gemeinsamen Pressekonferenz befürworteten die beiden Außenminister noch eine Erweiterung der EU am Westbalkan. Lambrinidis sprach sich dafür aus, den Westbalkan-Ländern die europäische Perspektive sicherzustellen. Dies sei für Frieden und Stabilität in der Region, in Europa und auch für die wirtschaftliche Entwicklung wichtig.

Spindelegger erklärte: "Es soll zwischen Griechenland und Österreich kein weißer Fleck mehr auf der europäischen Landkarte sein, was die Erweiterung betrifft." Mit Kroatien gebe es schon einen ersten Erfolg - das Land hat die Verhandlungen bereits abgeschlossen und soll Mitte 2013 beitreten. Dieser Weg müsse nun fortgesetzt werden.

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