Neben der Stadt haben sich auch der Alpenverein, die Naturfreunde, der Naturschutzbund, die Landesumweltanwaltschaft, die Bürgerinitiative "Rettet Guggenthal/Heuberg", das Haus der Natur sowie weitere Umweltschutz- und Anrainergruppen dem Protest angeschlossen, der am kommenden Sonntag auch für nicht Betroffene spürbar wird: Von 10 bis 12 Uhr werden die Leitungsgegner in der Ortschaft Guggenthal die Wolfgangsee-Bundesstraße sperren und demonstrieren.
"Hören erst auf, wenn Verbund Vernunft angenommen hat"
Der Bürgermeister möchte auch "dafür Sorge tragen, dass die Stadt bei der nötigen Umweltverträglichkeitsprüfung Parteistellung erhält." Die Demonstration am Sonntag werde auch definitiv nicht die letzte Protestaktion sein: "Wir hören erst auf, wenn der Verbund Vernunft angenommen hat", so Schaden.
Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener sagte, dass eine umweltverträgliche Trasse im Raum Gaisberg-Nockstein undenkbar sei. "Ich empfehle der Austrian Power Grid (APG) daher dringend, am Bestand zu bleiben und nur den neuen Siedlungen auszuweichen." Außerdem betonten die Leitungsgegner, dass es doch möglich sein müsse, die sensibelsten Gebiete des Landes Salzburg mit einer Verkabelung umweltschonend zu bedienen, wenn Tausende Kilometer Kabel in der Nordsee kein Problem seien.
Vier Trassen werden noch geprüft
Der erste, 46 Kilometer lange Teil der 380-kV-Salzburgleitung von St. Peter am Hart in Oberösterreich bis Elixhausen im Flachgau ist inzwischen in Betrieb. Für den zweiten Abschnitt von Elixhausen bis Piesendorf/Kaprun hat die APG Mitte Mai die Grobtrasse präsentiert, der Bereich Gaisberg/Nockstein wurde dabei als "nach wie vor Planungsgebiet" bezeichnet. Zu den zwei möglichen Trassen würden noch Gutachten zum Landschaftsbild eingeholt. Ebenfalls noch zwei Trassen geprüft werden bei Golling, im Bereich Bischofshofen sowie bei Fusch im Pinzgau.
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