Gute alte Adler

Rock-Höhenflug mit den Eagles am Schwarzlsee

Steiermark
26.06.2011 13:08
Wieder eine tolle Rock-Nacht in der Steiermark: Slowenen, Italiener - und natürlich vor allem viele Österreicher waren am Samstagabend ins Schwarzl-Freizeitzentrum in Unterpremstätten bei Graz gekommen, um wahren Helden der alten Schule zu huldigen und sich in die Musikwelt der Eagles entführen zu lassen. Der Abend im Zuge des See-Rock-Festivals bot alles, was das Herz des klassischen Rock-Fans höherschlagen lässt - inklusive einer stilgerechten Einleitung der "Straits".

Bei kühlen Temperaturen und leichtem Wind begann die Vorgruppe, eine Combo bestehend aus ehemaligen Mitgliedern der sagenhaften Dire Straits und Gästen, einen Mix aus altbekannten Mark-Knopfler-Hits zu geben. Klassischer Gitarrenrock als Hommage an alte Zeiten, der seinen Zweck erfüllte - nur eben ohne den Meister selbst. Nach "Money For Nothing", "Sultans Of Swing", "Brothers In Arms" & Co. war der Weg für den Main-Act geebnet.

"We've got a lot of songs to play", gab Eagles-Gitarrist und Sänger Glenn Frey auch gleich den Zeitrahmen vor. Die Country-Rock-Legenden brauchten folgend eine Dreiviertelstunde, um sich warmzuspielen - doch dann gingen die Herren Glenn Frey, Don Henley, Joe Walsh und Timothy B. Schmit sowie ihre Supporter mit viel Spaß an der Routine zur Sache. Zwei Stunden California-Rock - der am besten wurde, wenn Don Henley solo spielte bzw. sang und Joe Walsh bei den von ihm vorgetragenen Songs Grimassen schnitt.

Rund 10.000 Besucher in den "outskirts of Graz"
Die ersten drei Nummern "Seven Bridges Road", "How Long" und "Take It To The Limit" klangen wie aus dem Studio gespielt - solide, aber uninspiriert, von Impro und Variationen keine Spur. Dennoch, Legenden kann man das nachsehen, vor allem wenn sie zu Beginn das volle Programm versprochen und Honneurs gegeben hatten: "Nice to be here at the outskirts of beautiful Graz", begrüßte Frey rund zehntausend Konzertbesucher. Mit einem feinen Trompeten-Solo war dann klar: "Hotel California". Henley ging hier erstmals selbst ans Schlagzeug.

Interessanterweise verspürte das Publikum kaum Lust, Lichtlein zu entzünden, was auch bei allen langsamen Eagle-Nummern bis zum Schluss hin so bleiben sollte.

Kür folgte Pflicht
Es schien, als hätten sich Frey und Co. damit der Pflicht entledigt und konnten nun die Kür beginnen. Gespielt wurde jetzt merklich schwungvoller, vor allem da man sich an das in Interviews zuvor gegebene Versprechen hielt, so gut wie nur alte Nummern zu spielen - was bei dieser Band einem Ausflug in die Musikgeschichte weit ins vorige Jahrhundert hinein gleichkommt. Auf Freys Frage "Who loves country rock in Austria?" gab's ja nur eine Antwort: "Peaceful Easy Feeling", gefolgt "I Can't Tell You Why", "Witchy Woman", "Lyin' Eyes" und "Long Road Out Of Eden".

Bei "In The City" zeigte die Gruppe, dass man neue Medien zu netten Anspielungen nutzen kann. Auf der Leinwand zoomte man über Google Earth erst Manhattan ein, um am Ende sich von der Karte virtuell vom Schwarzlsee zu entfernen.

Ein "Gérard Depardieu" an der Gitarre
Nach "The Long Run" mit einem faszinierenden Henley-Solo folgten die Band-Intros - Frey stellte Walsh vor: "Familiar to law enforcement" - was dieser mit Gesichtsakrobatik quittierte, die ihn wie einen Gitarre spielenden Gérard Depardieu erscheinen ließen. Unter den nächsten fünf Nummern fand sich Henleys Synthi- und Drums-Nummer "Dirty Laundry", da sprangen dann auch die ersten Besucher von den Sitzen und swingten mit, genauso wie bei dem von Walsh fast im Alleingang zelebrierten "Heartache Tonight".

Bei den Zugaben ließen sich die Herren nicht lumpen - "Take It Easy", "Rocky Mountain Way" und dann, vom Publikum ins wie während der ganzen Show mit Augenmaß eingesetzte Rampenlicht zurückgeklatscht und -gestampft: ein einfühlsamer Don Henley - "Desperado". Wieder kaum Feuerzeug-Lichter - ein wohltuender Abschluss.

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