"Smart City"

Salzburg entwickelt Plan für künftigen Wärmebedarf

Salzburg
22.06.2011 12:27
Die Stadt Salzburg will zum Vorreiter beim Erreichen der EU-Klimaschutzziele werden - ein gutes Stück dazu beitragen soll dabei das Forschungsprojekt OPTRES, das die künftige Wärmeversorgung der Stadt optimieren hilft. Entstanden ist so der Stadtplan einer Smart City, der den Wärmebedarf für die kommenden Jahrzehnte Straßenzug für Straßenzug darstellt und so eine konkrete Entscheidungsbasis für den Ausbau des Fernwärmenetzes liefert.

Um diese Wärmekarte der Stadt zu entwickeln, wurde der aktuelle Gebäudebestand ebenso erfasst wie der Zustand der Häuser, die Sanierungsquote, die Planungen zur Stadtentwicklung oder die demografischen Veränderungen. Außerdem flossen in das riesige Datenmodell verschiedene Parameter ein, die notwendig sind, um die Klimaschutzziele der EU zu erreichen. "In dieser Komplexität hat es das in Österreich noch nicht gegeben", sagte Vizebürgermeister Martin Panosch (SP) am Mittwoch bei der Projektpräsentation.

Ausbau nur in wenigen Gebieten sinnvoll
"Wir haben damit eine rationale Basis für den Ausbau der leitungsgebundenen Energieversorgung", erläuterte August Hirschbichler, Vorstand der Salzburg AG. Überraschendes Ergebnis: Der Wärmebedarf wird in den nächsten Jahrzehnten sinken, weil die Sanierung der Gebäude voranschreitet. Es gibt nur wenige Gebiete in der Stadt, in denen der weitere Ausbau des Fernwärmenetzes wirtschaftlich sinnvoll ist, weite Teile der schon erschlossenen Stadtteile haben aber noch viel Potenzial zur Verdichtung. "Es wird einen Energiemix geben müssen", sagte Hirschbichler: "Es geht immer um die Frage, welches System in einem Gebiet am kostengünstigsten ist und gleichzeitig dazu beiträgt, die Klimaziele zu erreichen."

Leitungsweg nach Morzg und Liefering zu lang
So hat sich mit OPTRES herausgestellt, dass auch dicht verbaute Stadtteile wie Morzg, Liefering oder Gnigl nicht optimal für einen Fernwärmeausbau sind, weil der Leitungsweg dorthin zu lang ist, um das System wirtschaftlich zu betreiben. Während laut Prognosen von OPTRES die Nachfrage nach Fernwärme und Erdgas weitgehend gleich bleibt, wird der Anteil von Erdöl und Strom am Gesamtwärmebedarf bis 2035 gegen Null sinken. "Die großen Gewinner werden Wärmepumpen sein", sagte Panosch. Auch Pellets werden in der Wärmeversorgung weiter zunehmen.

Nach dem Projekt OPTRES will Salzburg nun einen Schritt weiter gehen und die Prognose-Rechnungen auf das gesamte Energiesystem sowie Gebäude, Netze und Mobilität ausdehnen, kündigte Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) an. Lob gab es für dieses Smart-City-Projekt von der Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, Theresia Vogel: "Salzburg ist Pionier beim Thema Smart Grids und wird in Österreich und der EU als Vorbild gesehen." Bisher hat der Klimafonds rund zehn Millionen Euro an Förderungen in Salzburger Smart-Grids-Projekte investiert.

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