Geisterbahnfahrt

Rob Zombies Horror-Show im Wiener Gasometer

Musik
21.06.2011 09:27
Der Wolfman und King Kong als Bühnenbild, Songs mit herrlichen Titeln wie "Living Dead Girl" und "House of 1000 Corpses", dazu harte Grooves im perfekten Sound - Rob Zombie, Rocker und Regisseur einschlägiger Filme wie "The Devil's Reject" oder des Remakes von "Halloween", lieferte am Montagabend mit seiner Band in Wien eine überaus unterhaltsame Gruselshow. Wie ein Eilzug donnerte Zombies Musik durch den gut gefüllten Gasometer-Saal, Verschnaufen ist schließlich nicht die große Stärke der Untoten.
(Bild: kmm)

Der 1965 in Massachusetts geborene Robert Cummings liebt die Horror-Klassiker der Universal Studios. Nur logisch, dass sein Alter Ego Rob Zombie riesige Porträts von Boris Karloff als Frankenstein und Lon Chaney als Phantom der Oper als Dekoration mitgebracht hat. Der ehemalige Sänger der White Zombies lässt sich aber auch gerne von B-Movies inspirieren, was sich in fantastisch trashigen Liedern der Sorte "Mars Needs Women" (mit dem grandiosen Mitbrüll-Refrain "Mars needs women, angry red women!") oder "Dragula" manifestierte. Nicht zu vergessen: Zombies Mikrofonständer, ein sechsarmiges Skelett.

Die Stärke lag in der Dosierung. Herr Cummings übertrieb es nicht mit den Effekten, ein paar Kostümwechsel durften es natürlich sein, das Licht wurde höchst effektiv und doch dezent eingesetzt. Dazu sorgte Zombie auch für Schmunzeln, wenn er etwa seine imposante Haarpracht buchstäblich ausstaubte. Zum Fürchten geschminkt waren alle Akteure auf der Bühne, alles andere als schaurig spielten sie ihre Instrumente: Treibende Basslinien, wuchtige Drumbeats sowie schneidende Riffs, alles technisch einwandfrei dargeboten, prägten den Klang, dazu sang Zombie mit kraftvoller, rauer Stimme.

Vor dem Konzert hatte man rhythmische Klassiker von Johnny Cash über die Anlage laufen lassen. Davon scheint sich Rob Zombie viel abgeschaut zu haben, nur brachte der Amerikaner seine Songs härter, schneller und lauter, wenn auch mit ähnlicher Dynamik. Nonstop rollte der Zombie-Express dahin, es stampfte, krachte, rockte. Mit dem White-Zombie-Oldie "Thunder Kiss '65" war sogar etwas Hit-ähnliches zu vernehmen.

Die Geisterbahnfahrt endete nicht mit dem Konzert, die Heimreise mit völlig verschwitzten, Bier ausdünstenden Menschen in Schwarz konnte man als letzte - inoffizielle - Zugabe ansehen.

Fotos: Andreas Graf

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