Ermittlerteams prüfen derzeit Unmengen an verdächtigen Fotos sowie das Vorleben des Verdächtigen und suchen nach möglichen Opfern. Auf seiner Homepage listet der medizinische Tausendsassa penibel seine zahlreichen Zusatzfunktionen auf. Im Licht der nun bekannt gewordenen mutmaßlichen Vorliebe für kleine Buben kommt einem beim Lesen das kalte Grausen.
"Einfühlsamer" Erzieher und Gutachter
Er sei Gutachter für Sozial- und Pensionsversicherer, diverse Bezirkshauptmannschaften, die oberösterreichische Landesregierung sowie auch der Notariatskammer. Bei fiebrigen Kindern bot er gerne Hausbesuche an, für Erwachsene würde er nur in Notfällen kommen. Auch nach Hausgeburten warb er mit Baby-Untersuchungen und "sanfter Medizin" für Kinder, die möglichst ohne Spritze auskommt - er beschreibt sich selbst als besonders einfühlsam.
Mutmaßlich kleinen Buben missbraucht
1988 legte der nun 45-Jährige die Skilehrerprüfung ab, 1990 absolvierte er in Wien die Jugendleiterschule, ließ sich zum Erzieher und Jugendbetreuer mit Heimleiterprüfung ausbilden. 1994 machte der Mediziner auch noch die Ausbildung zum Fußballtrainer. Mehr als 25 Jahre bot er auch selbst organisierte Kinderferien an - in einem dieser Ferienlager soll schließlich auch ein sexueller Übergriff auf einen kleinen Buben passiert sein.
Besorgte Eltern meldeten sich bei Polizei
Für den praktischen Arzt gilt freilich die Unschuldsvermutung. Sicher ist bisher nur, dass bei einer Hausdurchsuchung rund 1.000 verdächtige und möglicherweise kinderpornografische Fotos gefunden wurden - die Auswertung der Bilder läuft. Inzwischen ermitteln mehrere Teams des Landeskriminalamts. Beamte versuchen, über Befragungen von Eltern mögliche Opfer zu finden. LKA-Chef Rudolf Keplinger zur "Krone": "Es haben sich bei uns einige wenige Eltern gemeldet, die besorgt sind, dass etwas geschehen sein könnte."
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