"Männerdomäne"

150 ‘Hakler’ bei Alpenländischen Meisterschaften

Salzburg
19.06.2011 18:44
"Kölbi, Kölbi, Kölbi", feuern Fans und Verwandte ihren Favoriten Michael Kölbl an. Mit einem festen Ruck zieht er seinen Gegner über den Holztisch. "Rund 150 Hakler sind heute hier", weiß Andreas Lindenthaler, Obmann des 1. Salzburger Fingerhaklervereins. Dieser feiert sein 30-jähriges Bestehen bei den Alpenländischen Meisterschaften in St. Koloman. "Die jüngsten sind 15 Jahre alt."

Der Tisch samt Hocker ist für die Teilnehmer auf einer Bühne aufgebaut. Auf der Platte sind drei Linien eingezeichnet. Wer seinen Gegner als erstes über jene am Tischrand zieht, hat gewonnen. Hinter den Haklern sitzen zwei Fänger. Zur Sicherheit, falls im Eifer des Gefechts einer der Männer vom Hocker fällt.

Bevor es in den Wettkampf geht, müssen sich die Teilnehmer erst einmal aufwärmen, wie bei jeder Sportart. Ein absolutes Muss: "Schließlich wird viel vom Kreuz aus gemacht", verrät einer der Männer.

Männerdomäne
"Was ist das denn?", wundern sich Andreas und Erik währenddessen über ein eisernes Ungetüm, das im Aufwärmbereich herumsteht. Im selben Moment greift einer der Hakler danach, hängt einen Lederriemen ein und hebt das kiloschwere Gewicht mit seinem Mittelfinger auf, als sei es das Normalste von der Welt. Die Burschen staunen.

Frauen sieht man auf der Bühne in St. Koloman nicht. "Das ist eine reine Männerdomäne", sind sich alle einig. "Ich mach das schon seit mehr als dreißig Jahren. Keine Ahnung wie viele Preise ich schon gewonnen habe. Aber es waren schon einige", sagt Michael Kölbl aus Ammergau ein wenig Stolz. Schon wird er von den Juroren Hans Lidl, Franz Socher und Hubert Untermaier zu seinem ersten Kampf aufgerufen. Noch einmal mit Magnesium die Finger einreiben, dann geht es los. "Beide Hakler fertig, zieht!" Mit einem Ruck liegt der Gegner auf dem Tisch - Gewonnen! Die Hunderten Zuschauer im Zelt jubeln.

Favorit Kölbl holt sich den Sieg
"Jetzt sind die Schindereien für dich vorbei", rufen die Juroren Hans Lidl, Franz Socher und Hubert Untermaier dem Verlierer mit einem Lacher hinterher. Mit zwei Niederlagen scheidet man aus. Das nächste Paar ist schon auf dem Weg zur Bühne.

Nach einer Einlage der Werksmusik Tenneck geht es ins Finale. Dieses Mal dauert der Kampf ein bisschen länger. Aber der Favorit Kölbl schafft es erneut und wird Alpenländischer Meister in seiner Klasse. Ganz sicher nicht zum letzten Mal...

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